Fortuna Ernst: „Fühlte mich allein gelassen“

Reinhold Ernst wollte eigentlich nach einer rauschenden Aufstiegsfeier im Mai als Aufsichtsratsvorsitzender zurücktreten. Im Interview erklärt er, dass er in den vergangenen Wochen aber immer weniger Rückhalt gespürt habe.

 Nach dem Rücktritt kämpfte Reinhold Ernst mit den Tränen.

Nach dem Rücktritt kämpfte Reinhold Ernst mit den Tränen.

Foto: rpo, Falk Janning

Herr Ernst, zwei Minuten Standing Ovations der Mitglieder und "Vorstand raus"- sowie "Pröpper raus"-Rufe. Haben Sie das erwartet?

Ernst: Ich konnte nicht ansatzweise damit rechnen, dass so etwas passiert. Ich habe das auch nicht im Entferntesten so gewollt.

Warum haben Sie diesen Zeitpunkt gewählt?

Ernst: Ich wollte eigentlich nach einer rauschenden Aufstiegsfeier im Mai zurücktreten. Aber ich habe in den vergangenen Wochen immer weniger Rückhalt gespürt, mich manches Mal allein gelassen gefühlt. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, es jetzt zu tun. Auch, damit die Mitglieder nicht unter falschen Voraussetzungen in eine Wahl gehen.

Ist Ihnen der Entschluss schwer gefallen?

Ernst: Sehr schwer. Ich habe in den Tagen vor der Versammlung mehrfach mit den Tränen gerungen.

Sind Sie sich der Folgen bewusst?

Ernst: Jeder hat heute gesehen, dass ich dem Vorstand viel Vertrauen schenke, daran habe ich keine Zweifel gelassen. Ich weiß aber, dass ich dem Vorstand auch viel Verantwortung aufgebürdet habe. Die wichtigste Aufgabe im Verein ist jetzt, dass sich der Aufsichtsrat wieder zusammenrauft.

Viele Mitglieder haben versucht, Sie zum Umdenken zu bewegen. Der Ehrenvorsitzende Hans-Georg Noack hat Sie sogar darum gebeten. Gibt es eine Chance?

Ernst: In den vergangenen zwölf Monaten habe ich mich sehr in die Pflicht nehmen lassen. Jetzt gibt es Dinge, die muss man überschlafen.

(RP)
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