Fortuna Düsseldorf Osnabrück lässt Fortuna grübeln

Düsseldorf · Der Feuerzeugwurf von Osnabrück wirkt auch in Düsseldorf noch nach. Fortunas Vorstandsvorsitzender Dirk Kall und seine Kollegen aus der Führungsetage dürften froh gewesen sein, dass ein ähnliches Unglück mit einem verletzten Schiedsrichter in der Arena noch nicht passiert ist.

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Foto: dpa, frg kno

Denn in den Innenraum flog schon so einiges. Münzen und Feuerzeuge ganz sicher, Bierbecher waren oft dabei — nicht immer geleert und von Tribünen, von denen man es nicht unbedingt erwartet hätte. "Das Werfen von Gegenständen in den Innenraum ist absolut inakzeptabel", sagt Kall.

Dass bisher in der Arena nichts Schlimmeres passiert ist, hat viel mit Glück zu tun — von den hohen und engmaschigen Fangzäunen hinter den Toren mal abgesehen. "Aber wie weit kann man kontrollieren oder einschränken, was mitgenommen werden darf?", fragt Kall. Den Rauchern das Feuerzeug zu untersagen, wäre schon schwer durchsetzbar. Und wo wäre die Grenze? Ein chronisch Kranker braucht sein Asthmaspray - "diese Personen wollen wir durch Verbote ja nicht einfach ausschließen". Fortuna befindet sich ohnehin auf einer Gratwanderung. Vor dem "Hochrisikospiel" im DFB-Pokal bei RW Essen bemühte sich die Klubführung noch erfolgreich um mehr Gästekarten, ersuchte im Gegenzug die Fangruppierungen um friedliches Verhalten. Doch im Fanblock wurden vor und während des Spiels Pyrotechnik und Rauchtöpfe gezündet.

Diese Dinge dann aus den eigenen Reihen zu verhindern, sei aber fast unmöglich, sagt Fortunas Fanbeauftragter Dominik Hoffmeyer: "Es passiert in Bruchteilen von Sekunden. Außerdem wird es noch gefährlicher für alle, wenn man jemanden mit einer brennenden Fackel in der Hand in irgendeiner Form anfasst." Beim Werfen von Gegenständen sieht es ähnlich aus: "Da dies aus dem Affekt heraus passiert, ist es für Ordner oder einen Nebenmann kaum zu verhindern."

In jedem Fall werden die Vorfälle von Essen wieder teuer: Von den über 100.000 Euro Einnahmen für das Erreichen der zweiten Pokalrunde dürfte ein fünfstelliger Betrag für die Geldstrafe draufgehen. Das Filmmaterial aus Essen soll nun zumindest zur Ermittlung der Zündler dienen, die dann zur Rechenschaft gezogen werden. "Ich möchte mir nicht die überwiegend sehr gute Unterstützung der Fans kaputtreden lassen. Es waren Einzeltäter, die sich in der Masse versteckt haben", sagt Kall. Einzelne indes, die ein Fußballfest zerstören können - wie beim Feuerzeugwurf in Osnabrück.

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(RP)
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