Fortuna Düsseldorf Fan-Eskalation hatte wohl rechtsradikale Hintergründe
Düsseldorf · Vor der Partie gegen den SV Darmstadt ist es zu einem Eklat im Fan-Block von Fortuna Düsseldorf gekommen. Anhänger gingen aufeinander los. Rechtsradikale Hintergründe sind offenbar der Auslöser. Der Verein nahm mittlerweile Stellung.
Darmstadt - Fortuna: Einzelkritik
Ein deutlicher Sieg gegen einen direkten Tabellennachbarn und möglichen Aufstiegskonkurrenten — und dennoch gibt es am Tag danach kritische Töne. "Ich habe mich bei meinem Verein noch nie so schlecht aufgehoben gefühlt" oder "Fortuna kriegt so langsam ein großes Auswärts-Fan-Problem!" konnte man in den sozialen Netzwerken lesen.
Ich habe mich bei meinem Verein noch nie so schlecht aufgehoben gefühlt. #f95
Grund dafür waren Ausschreitungen der Fortuna-Fans im eigenen Block. Kurz vor dem Anpfiff eskalierte dort die Situation, aus welchen Gründen dies passierte, blieb bisher noch ungeklärt.
"Thor Steinar"-Jacke sorgt für Aufregung
Aus gut informierten Kreisen wurde unserer Redaktion berichtet, dass es bereits vor dem Stadion zu Auseinandersetzungen gekommen sein soll. Grund dafür war offenbar ein Anhänger, der eine Jacke der Marke "Thor Steinar" trug — zumeist ein Erkennungsmerkmal der rechtsextremen und neonazistischen Szene. Entgegen den ersten Vermutungen soll er aber nicht zu der bekannten Düsseldorfer Hooligan-Gruppe "Bushwackers" gehören.
Mitglieder der "Ultras Düsseldorf" sollen ihn dann zum Ausziehen der Jacke aufgefordert haben, da solche Zeichen der rechten Szene bei Fortuna nicht gern gesehen werden. Beim Schlichten wurde schließlich ein Fortuna-Mitarbeiter verletzt und musste ärztlich versorgt werden. Ein Gewalttäter konnte dabei identifiziert werden - er wird eine Anzeige und ein Hausverbot in der Esprit-Arena erhalten.
Im Stadion selbst war die Situation noch unübersichtlicher: Fakt ist, dass eine Gruppe, um die Person mit der "Thorn Steinar"-Jacke auf die Fan-Gruppe "Dissidenti" losgegangen ist.
Bekannte Probleme
Der Verein nahm mittlerweile Stellung zu den Szenen: "Fortuna wird konsequent gegen diejenigen Personen vorgehen, die Mitmenschen durch bedrohende oder angstschürende Handlungen einschüchtern oder gar gewaltsam verletzen. Ein solches Verhalten wird vom Verein nicht toleriert und alle Maßnahmen werden konsequent und nachhaltig durchgesetzt", so Sven Mühlenbeck, Vorstand für Spielbetrieb und Organisation.
Auch der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall meldete sich zu Wort: "Der Verein bedauert das Fehlverhalten einzelner Anhänger und wird entsprechende Strafen gegen Einzeltäter verhängen und weiter gegen jedwede Form von Gewalt vorgehen. Im konkreten Fall werden noch in dieser Woche Stadionverbote gegen identifizierte Straftäter ausgesprochen. Da man nur gemeinsam diesen Weg gehen kann, bedankt sich der Verein ausdrücklich bei allen Fans, die gestern in unterschiedlichster Art und Weise Zivilcourage gezeigt haben."
