Unterstützung gegen Ingolstadt Fans stehen wie eine Wand hinter Fortuna

Düsseldorf · Fortunas 3:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt brachte das Team einen Riesenschritt näher in Richtung erste Liga. Aber auch die Zuschauer präsentierten sich am Sonntag absolut bundesligareif.

 Fans von Fortuna Düsseldorf

Fans von Fortuna Düsseldorf

Foto: Falk Janning

Die Ultras trommelten und sangen hinter dem Tornetz auf der Südtribüne noch etwas lauter und enthusiastischer, als sie es ohnehin schon die ganze Saison über tun. Aber auch auf den beiden Geraden hielt es kaum einen Anhänger der Rot-Weißen auf seinem Sitz. Alt und Jung stand wie eine Wand hinter ihrer Fortuna.

Und so schaute Niko Gießelmann nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Ingolstadt mit leuchtenden Augen ins weite Rund. "Die Fans haben uns heute brutal geil unterstützt", sagte Fortunas Linksverteidiger beeindruckt . "Das fing schon vor dem Spiel an und ging dann bis kurz vor Schluss." Für die Stille in der letzten Viertelstunde hatte der 26-Jährige auch eine Erklärung. "Die Fans waren einfach platt nach dem Powersupport."

Spaß hatten an diesem Abend — mit Ausnahme der wenigen Gäste-Fans — wohl alle der mehr als 30.000 Fans in der Arena. Nach zuletzt drei Pleiten in Folge war zwar vor dem Anpfiff die Anspannung sehr groß gewesen. Doch die Fans zeigten eine Trotzreaktion. Sie waren schon vor dem Anpfiff so laut wie noch nie in dieser Saison. Sie brannten auf den Rängen ein wahres Stimmungs-Feuerwerk ab. Und der Funke sprang aufs Spielfeld über, wo die Spieler sich förmlich zerrissen und die Bayern überrannten. Eine erste Stimmungsexlosion gab es nach dem Treffer zum 1:0 durch Rouwen Hennings schon nach sieben Minuten.

Der Funke sprang nun vom Spielfeld wieder auf die Tribüne und ergriff nun auch jene Menschen, die sich bislang noch in Zurückhaltung geübt hatten. Die ganze Arena war nun eine Einheit. Die Fans sangen unentwegt, der Coach feuerte permanent die Fans an, und die Mannschaft agierte leidenschaftlich und selbstbewusst wie lange nicht. Nach dem Treffer durch Niko Gießelmann intonierten die Fans voller Inbrunst "Zweite Liga war schön, Zeit für uns zu gehen" und "So ein Tag, so wunderschön wie heute". Nach dem 3:0 war das Spiel entschieden, und durch die Arena donnerte "Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey".

Fortuna - Ingolstadt: Stimmen zum Spiel
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Foto: Falk Janning

Der Triumphzug durch die Liga hat den Spitzenreiter und sein Umfeld wieder zu einer Einheit gemacht. Während es in den jüngsten bleiernen Spielzeiten im Tabellenkeller der zweiten Liga Entfremdungstendenzen gab, sind diese nun in einem kollektiven Jubel aufgegangen. Die Fans haben dabei allen Grund, nicht nur ihre Mannschaft, sondern auch sich selbst zu feiern. Sie lassen den kurz bevorstehenden Aufstieg zu etwas Großem werden. "Es war phantastisch, was die Jungs auf der Südtribüne abgezogen haben", sagte Friedhelm Funkel. Nicht zufrieden war der Trainer aber mit der Zahl der Zuschauer. "33.000 sind für so ein Spiel enttäuschend", meinte er. "Die Mannschaft hat die Unterstützung von ganz Düsseldorf verdient" — die Betonung liegt dabei auf "ganz".

Der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer meinte: "Es wird Zeit, dass wir mit dem Gerücht aufräumen, dass die Euphorie beim Aufstieg 2012 größer war." Zumindest die Zahlen geben ihm recht: Denn heute wie damals kamen zum vorletzten Heimspiel knapp 34.000 Zuschauer. Die letzte Partie auf eigenem Platz gegen Holstein Kiel in zwei Wochen ist bereits ausverkauft, so war das auch vor sechs Jahren.

(faja)
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