Fortuna Düsseldorf Fortuna bringt sich in Zugzwang

Braunschweig · Die ebenso unglückliche wie unnötige 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig hat den Druck vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Freitag, 18.30 Uhr/Live-Ticker) erhöht. Eine erneute Pleite würde für eine ungemütliche Winterpause sorgen.

Eintracht Braunschweig - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Die ebenso unglückliche wie unnötige 1:2-Niederlage bei Eintracht Braunschweig hat den Druck vor dem Heimspiel gegen Union Berlin (Freitag, 18.30 Uhr/Live-Ticker) erhöht. Eine erneute Pleite würde für eine ungemütliche Winterpause sorgen.

Die offizielle Torschuss-Statistik der Deutschen Fußball Liga wies am Ende ein 15:14 zugunsten Fortunas aus. Darunter müssen allerdings einige Phantomtorschüsse gewesen sein — vor allem in der ersten Hälfte, denn sechsmal, wie es die DFL zählte, hatte sich Fortuna dem Gehäuse von Eintracht Braunschweig bis dahin gewiss nicht genähert. Diese allzu passiv geführte erste Spielhälfte war es, die die 1:2-Niederlage so besonders ärgerlich machte.


Trainer Oliver Reck mochte sich dieser Sichtweise freilich nicht anschließen. "Ich finde nicht, dass wir zu passiv agiert hätten", sagte der 49-Jährige trotzig. "Es war ein sehr intensives Spiel, in dem uns von der ersten Minute an anzumerken war, dass wir etwas mitnehmen wollten." Etwas mitnehmen schon — vor der Pause allerdings eher in Form eines 0:0, denn die Gäste beschränkten sich in dieser Phase darauf, die Braunschweiger nicht zu Tormöglichkeiten kommen zu lassen.

Pohjanpalo und Benschop bringen frischen Wind

Dieses Unterfangen gelang auch, nur beraubte sich Fortuna so ihrer Chance, gegen die anfangs arg enttäuschenden Niedersachsen Wirkungstreffer zu setzen. Erst durch die Hereinnahme der stärksten Angreifer Joel Pohjanpalo und Charlison Benschop änderte sich das, doch da waren weite Teile der Partie bereits gespielt. Warum hatte der Coach eigentlich auf die beiden (nicht verletzten) Stürmer verzichtet? Recks Antwort: "Weil Michael Liendl und Jimmy Hoffer gespielt haben."

Treffender als diese "Erklärung" war da schon die Entlastung, die er Kapitän Adam Bodzek beim Siegtreffer der Eintracht aussprach. "Da war Adam nicht in der Verlosung", erklärte der Trainer. "Er musste in dieser Szene nach innen verschieben. Außerdem konnte niemand ahnen, dass der abgefälschte Ball hinten bei Benjamin Kessel landen würde." Es hätte freilich nicht geschadet, wenn der eingewechselte Axel Bellinghausen seinem Gegenspieler Kessel dichter auf den Fersen geblieben wäre.

Individuelle Fehler (wie schon Torhüter Lars Unnerstall beim 1:0) und Pech ergaben eine Mixtur, die Fortuna das Genick brach. So hat sich nun der Druck, der beim Heimspiel gegen Union Berlin auf den Düsseldorfern lastet, weiter erhöht. Eine weitere Pleite würden sie die gesamte Winterpause über mit sich herumschleppen, sie wäre eine schwere Belastung während der fast zweimonatigen Winterpause, in deren Mittelpunkt das Trainingslager im spanischen Estepona (14. bis 21. Januar) steht. Doch damit wollen sich die Fortunen gar nicht näher befassen. "Wir haben jetzt zwei Tage Zeit, uns wieder aufzubauen", fasste Torschütze Ben Halloran zusammen. "Dann müssen wir gegen Union zeigen, was wir draufhaben."

Bodzek schlug in die gleiche Kerbe. "Die Punkte hier in Braunschweig sind unwiederbringlich weg", sagte der Kapitän, "aber am Freitag gibt es wieder drei. Die wollen wir unbedingt holen." Dann sollten die Düsseldorfer vor allem ihre Chancen besser nutzen und nicht auf so haarsträubende Weise liegenlassen wie Benschop in der 71. Minute in Braunschweig, als er sich von Marcel Correia noch abgrätschen ließ. "Wenn wir das Ding machen, gehen wir als Sieger vom Platz", ärgerte sich Sergio Pinto. Widerspruch erntete er nicht.

(RP)
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