Fortuna Düsseldorf Abräumer Sobottka will spielen

Düsseldorf · Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hat den 22 Jahre alten Mittelfeldspieler geadelt. Seine Entwicklung sei hervorragend, er sei aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Marcel Sobottka von Zweitligist F95
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Das ist Marcel Sobottka

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Foto: Frederic Scheidemann

Seit dem 21. Oktober tanzt Marcel Sobottka auf der Rasierklinge. Damals sah er im Spiel gegen Arminia Bielefeld (4:0) seine vierte Gelbe Karte. Bei der fünften muss er ein Spiel pausieren. Dass er seitdem eine weitere Verwarnung vermieden hat, ist aufgrund seiner Rolle bemerkenswert, denn der 22-Jährige ist ein Sechser. Seine Aufgabe ist es, vor der Abwehr abzuräumen.

Es soll manch anderen Kollegen geben, der das Spiel gegen Nürnberg (0:2) genutzt hätte, um sich die fünfte Gelbe Karte abzuholen, um die Fahrt nach Aue nicht mit antreten zu müssen und vorzeitig in den Weihnachtsurlaub zu gehen. "Das soll es geben", sagt Marcel Sobottka schmunzelnd. Doch für ihn ist das keine Option. Er will nur eines, und deshalb gelingt es ihm bislang auch, die fünfte Verwarnung zu vermeiden: "Ich will spielen."

Das war auch der Grund, warum der Gelsenkirchener vor eineinhalb Jahren von Schalke zur Fortuna wechselte. Peter Hermann kannte und lockte ihn. Doch die damaligen Cheftrainer Frank Kramer und Marco Kurz verkannten Sobottka. Friedhelm Funkel hörte auf den Rat seines erfahrenen Kollegen, schaute sich den talentierten Mittelfeldspieler an und vertraute ihm. Nach dem Spiel gegen Nürnberg adelte er Sobottka: "Er hat sich hervorragend entwickelt und ist aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken." Tatsächlich ist er inzwischen eine feste Größe im Mittelfeld. Einsatzfreude und Kampfkraft prägen das Spiel des Ex-Schalkers, der somit eine Art Enkel der Eurofighter ist.

Den Wechsel nach Düsseldorf bereut er nicht. "Ich wollte spielen", nennt er das ausschlaggebende Argument. "Denn Spielpraxis ist durch nichts zu ersetzen. Ich habe alles richtig gemacht."

Dass Trainer Friedhelm Funkel das Hohe Lied auf ihn angestimmt hat, davon erfuhr er erst gestern nach dem Training. "Das höre ich zum ersten Mal", sagte er. "Aber es freut mich natürlich, wenn ein so erfahrener Trainer ein so positives Feedback gibt. Aber wir haben das Spiel gegen Nürnberg verloren, und das Lob für mich bringt uns keine Punkte. Die fehlen uns."

Die nächste Möglichkeit zu punkten, bietet sich am Freitag bei Erzgebirge Aue. Marcel Sobottka ist da gesetzt, Kapitän Adam Bodzek wird nach überstandenem Magen-Darm-Virus ins Team zurückkehren. Dafür wird aber Kaan Ayhan fehlen, der die fünfte Gelbe Karte sah. Sobottka hat sie vermieden, wie in den Wochen zuvor auch. "Manchmal denkt man sogar im Spiel dran", gesteht er. "Wenn zum Beispiel ein taktisches Foul möglich wäre, ich aber sehe, dass noch genügend Mitspieler hinter dem Ball sind und es nicht unbedingt notwendig ist." Dem Spiel in Aue misst Sobottka keine größere Bedeutung bei, weil es das letzte vor der Winterpause ist: "Es geht wie immer um drei Punkte, die wollen wir holen."

(ths)
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