Fortuna Düsseldorf Bodzek hat bei Aksoy schlechte Karten

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat gegen den 1. FC Heidenheim den ersten Sieg in 2015 gefeiert. Interimstrainer Taskin Aksoy setzte dabei auf schnörkellosen Offensivfußball – Kapitän Adam Bodzek saß die meiste Zeit auf der Bank.

Adam Bodzek hat den Kampf um den Stammplatz gegen Oliver Fink offenbar vorerst verloren.

Adam Bodzek hat den Kampf um den Stammplatz gegen Oliver Fink offenbar vorerst verloren.

Foto: Falk Janning

Fortuna Düsseldorf hat gegen den 1. FC Heidenheim den ersten Sieg in 2015 gefeiert. Interimstrainer Taskin Aksoy setzte dabei auf schnörkellosen Offensivfußball — Kapitän Adam Bodzek saß die meiste Zeit auf der Bank.

Es trug sich eine Szene im Trainingslager von Fortuna Düsseldorf in Südspanien Anfang des Jahres zu, die die Position von Adam Bodzek unter dem ehemaligen Cheftrainer Oliver Reck nehezu perfekt repräsentiert: In einem recht belanglosen Zweikampf während des Trainings erwischt Teamkollege Christian Weber den Defensivspezialisten am Bein. <u>Bodzek schmeckt das gar nicht, nimmt wortlos den Spielball auf und schießt seinen Mannschaftskameraden aus wenigen Metern den Ball in den Rücken — Weber geht zu Boden.</u> Die Sekunden verstreichen, eine klare Ansage von Coach Reck bleibt aus, das Training geht nach einer kurzen Unterbrechung weiter. Nach der Einheit wird bekanntgegeben, dass Bodzeks Vertrag um zwei Jahre verlängert wurde.

Nahezu unantastbar war der 29-Jährige unter Reck: Er avancierte vor der Spielzeit zum neuen Kapitän, wurde von dem Cheftrainer mit Sergio da Silva Pinto und Michael Liendl als eine von drei Korsettstangen benannt. Trotz immer wieder aufkeimender Kritik in der laufenden Saison war er somit in der Stammelf gesetzt. Doch dann wurde Reck entlassen, <u>Bodzek zeigte sich entsprechend enttäuscht: "Die Entlassung war überraschend, die Entscheidung will ich nicht kommentieren. Die Aufbruchstimmung hängt natürlich von den Ergebnissen ab."</u> Unter einem neuen Trainer konnte sich seine Stellung im Team eigentlich gar nicht mehr verbessern.

Bodzek vergibt beste Chance zum 1:3

In Taskin Aksoy hat es Bodzek offenbar denkbar schlecht erwischt: Der Fortuna-Interimstrainer erklärte zwar, dass er den gelernten "Sechser" sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld sehe, dennoch stand der Kapitän nicht in der Startelf. Während in der Defensive Jonathan Tah und Bruno Soares den Vorzug bekamen, musste er im Zentrum Sergio da Silva Pinto und ausgerechnet Oliver Fink den Vortritt lassen. Letzterer verpasste in der vergangenen Woche mehrere Trainingseinheiten aufgrund einer Erkältung und war dennoch Aksoys erste Wahl.

Der Übergangstrainer wechselte den Kapitän zwar noch ein, die Führung sollte verteidigt werden — Bodzek erfüllte seinen Job. Passend zu seiner Degradierung traf der "Sechser" in den Schlussminuten aber aus sechs Metern das Tor nicht, er verzog einen Schuss um ein paar Zentimeter. "Der einzige Vorwurf, den ich dem Team machen kann, ist, dass wir nach dem schön herausgespielten 2:1 nicht das dritte Tor nachgelegt haben", sagte Aksoy nach der Partie.

Aksoy hat nichts zu verlieren

Im defensiven Mittelfeld dürfte für Bodzek derzeit keine Chance bestehen, in das Team zu rücken. Beide "Sechser" absolvierten eine gute Partie, Fink erzielte zudem den wichtigen Ausgleich. Ironischerweise könnte ausgerechnet das erste Gegentor für Bodzek sprechen, Bruno Soares zeigte ein indiskutables Zweikampfverhalten. Allerdings leistete er sich im Nachinein keine Schwächen mehr.

Aksoy wird frei entscheiden können — der gebürtige Berliner hat in seiner Interimszeit nichts zu verlieren. Entweder zeigt das Team unter seiner Leitung überragende Leistungen und er wird überraschenderweise zum Cheftrainer ernannt oder er übernimmt wieder die Leitung der U23-Mannschaft.

(cfk)
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