Fortuna Düsseldorf Bodzek ist wieder ganz der Alte

Düsseldorf · Der 31-Jährige war bei Fortuna schon ausgemustert, bis Trainer Friedhelm Funkel ihn aus der Versenkung holte und in eine Führungsrolle steckte. Beim 3:0 gegen Bochum lieferte er ein Topspiel ab - und lobte die jungen Kollegen.

Adam Bodzek: Der Leader von Fortuna Düsseldorf
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Das ist Adam Bodzek

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Foto: Falk Janning

Vor allem die Körpersprache hat sich verändert. Vor ein paar Monaten, als erst Frank Kramer und dann Marco Kurz bei Fortuna als Trainer das Sagen hatten, war Adam Bodzek die gewohnte Ausstrahlung völlig abhanden gekommen. Er wirkte verunsichert, schaute manchmal missgelaunt, manchmal einfach nur mutlos drein. Seit Friedhelm Funkel das Kommando übernommen und dem früheren Duisburger sein Vertrauen ausgesprochen hat, ist der alte "Bodze" Stück für Stück wieder hervorgekommen. Am Dienstagabend, beim 3:0 gegen den VfL Bochum, war der 31-Jährige wieder ganz der Alte. Souverän spielte er seinen Part vor der Abwehr herunter, bereitete zwei Treffer mit zentimetergenauen Pässen vor und vermittelte durch sein ganzes Auftreten den Eindruck eines Routiniers, der dem Gegner lächelnd vermittelt: Versuch's nur, an mir kommst du sowieso nicht vorbei.

Akpoguma, Madlung und Bodzek bildeten ein Bermuda-Dreieck

Ganz, wie es seine Art ist, spielt Bodzek seine Beteiligung am unerwartet deutlichen Erfolg im Westderby herunter. "Es liegt jetzt nicht an mir persönlich, dass wir in der Defensive so gut gestanden haben", sagt der Mittelfeldspieler. "Wir haben im gesamten Verbund, der schon bei den Angreifern beginnt, sehr gut gearbeitet." Zudem habe die Vorleistung von Trainer- und Scouting-Team gestimmt. "Nach ihren Informationen haben wir uns gemeinsam einen Plan zurechtgelegt, wie wir das Aufbauspiel des VfL unterbinden können. Dieser Plan ist perfekt aufgegangen."

Nun ist schöne Theorie das eine, die Umsetzung in die Praxis das andere. Und selten zuvor funktionierte dieser zweite Teil so gut wie gegen Bochum. Der ebenfalls bärenstarke Kevin Akpoguma und der sehr sichere Alex Madlung in der Innenverteidigung bildeten mit Bodzek ein Dreieck, das für den VfL zum Bermuda-Dreieck wurde. Noch bemerkenswerter war freilich, dass von den dreien viele Offensivaktionen ausgingen. Speziell Bodzek glänzte da mit viel Spielverständnis, wie bei dem Steilpass auf Lukas Schmitz vor dem 1:0 und dem Einleiten der Ballstafette vor dem 3:0.

"Ayhan und Bebou haben das richtig gut gemacht"

Statt darauf einzugehen, lobt "Bodze" lieber zwei junge Kollegen. "Kaan Ayhan und Ihlas Bebou haben das richtig gut gemacht", betont er. "Ich habe sofort gemerkt, dass Kaan ein guter Junge ist. Er hat sich gleich bei uns eingefügt, nicht nur spielerisch, da hat er ohnehin große Fähigkeiten. Nein, auch menschlich, er passt perfekt bei uns hinein. Darum gab es auch keine Bedenken, ich hatte genau so ein starkes Debüt erwartet."

Für Bebou gibt es einen augenzwinkernden Seitenhieb vom Vizekapitän. "Dass Ihlas diese Qualitäten hat, mit denen er jetzt Bochum auseinandergenommen hat, wissen wir schon lange", berichtet Bodzek. "Jetzt wollen wir nur mal hoffen, dass er dieses Niveau konstant hält." Morgen (18.30 Uhr) in Braunschweig wäre das ein wichtiger Schritt zum Erfolg.

(jol)
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