Fortuna Düsseldorf Madlung wieder dabei, aber nicht gesetzt

Düsseldorf · Alexander Madlung dürfte am 12. Spieltag der 2. Bundesliga wenig Freude gehabt haben. Der Innenverteidiger von Fortuna Düsseldorf musste dabei zusehen, wie seine Kollegen mit 0:3 gegen Dynamo Dresden untergingen. Und er konnte nichts dagegen tun.

Fortuna Düsseldorf: Alexander Madlung - der Hüne in Fortunas Abwehr
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Das ist Alexander Madlung

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Foto: Falk Janning

Madlung saß in der Esprit-Arena 90 Minuten auf der Bank. Nach der deftigen Pokal-Pleite bei Hannover 96 hatte er von einem "Hallo-Wach-Erlebnis" gesprochen, das beim nächsten Ligaspiel in Berlin (1:0) tatsächlich eintrat, aber nicht lange anhielt. Düsseldorf lag nach 26 Sekunden zu Hause gegen Dresden zurück. Schlafmützige Fortunen fingen sich ein historisch frühes Tor ein, das schnellste ihrer Zweitliga-Geschichte, weil die Hintermannschaft pennte.

Es war schon ein wenig überraschend, dass Madlung nicht auf dem Platz stand. Immerhin ist der 34 Jahre alte Routinier gemeinsam mit Kevin Akpoguma Fortunas "Innenverteidiger-Duo Nummer 1" — so betonte es zumindest Trainer Friedhelm Funkel vor einigen Wochen.

Beim 1:1 gegen den Karlsruher SC leistete sich Madlung ein, zwei spielerische Aussetzer. Wirklich gravierend war aber sein Ellenbogenschlag gegen Franck Kom, der ihm eine nachträgliche Sperre von drei Liga-Spielen einbrachte. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus hatte die Szene in der 87. Minute nicht gesehen, der DFB-Kontrollausschuss griff ein. Die Sperre war nun abgesessen, trotzdem saß der Innenverteidiger draußen.

Funkel treibt den Neuaufbau der jungen Mannschaft voran

Seine bislang letzte Partie machte Madlung in Hannover, beim 1:6, der höchsten Pokal-Schlappe des Klubs in der Geschichte. Nach 16 Minuten stand es bereits 0:4. Doch nicht nur der Abwehrhüne machte eine schlechte Figur, die ganze Mannschaft leistete sich slapstickartige Fehler. Wer nicht schlecht aussah, war Robin Bormuth, der das Spektakel vom Seitenrand verfolgte.

Einen wirklich miesen Auftritt hatte Bormuth in dieser Saison noch nicht, das hat er Madlung voraus. Gegen Dresden verlor er vor dem ersten Gegentor ein entscheidendes Kopfballduell, aber im Großen und Ganzen strahlt der Youngster Sicherheit aus. Madlungs Sperre hat Bormuth in die Startelf katapultiert. Viele, die gegen Dynamo eine Fünferkette mit Akpoguma, Madlung und Bormuth erwartet hatten, wurden eines Besseren belehrt. Funkel treibt den Neuaufbau der jungen Mannschaft voran: Bormuth blieb hinten drin, Taylan Duman debütierte im Mittelfeld.

Die Zahlen, die Bormuth auflegt, sprechen für ihn: In sechs Liga-Spielen mit dem 21-Jährigen im Abwehrzentraum holte Fortuna vier Siege, ein Unentschieden und kassierte nur eine Niederlage. Bis zum Spiel gegen Aufsteiger Dynamo fiel mit ihm auf dem Platz nur ein Gegentor, per Elfmeter. Gegen die Sachsen hatte Bormuth die meisten Ballkontakte (85), er brachte die meisten Pässe an den Mann (65).

Zumindest in der Innenverteidigung hat Funkel die Qual der Wahl

Kein Wunder, dass die Fans den Youngster feiern, der im Sommer 2013 aus Darmstadt ins Rheinland wechselte und einen Profi-Vertrag bis Sommer 2019 unterschrieben hat. Doch auch Madlung hat einen großen Wert für Fortuna: Der Hüne gewinnt 63,3 Prozent seiner Zweikämpfe. Zum Vergleich: Bormuth setzt sich in 46,7 Prozent der Fälle durch. Bei der Passgenauigkeit liegen beide Verteidiger bei über 80 Prozent.

Funkel nahm den vielkritisierten Madlung nach dem Hannover-Spiel in Schutz. "Alex ist und bleibt unser Abwehrchef. Wir haben ihm viel zu verdanken, er ist ein verdienter Spieler. Kevin Akpoguma konnte an seiner Seite zu einem Leistungsträger heranwachsen", betonte der Coach: "Er verhält sich tadellos, führt die Mannschaft und wird in den nächsten Wochen wieder spielen." Gegen Dresden war es noch nicht so weit. Die Verletztenliste der Düsseldorfer ist lang. Zumindest in der Innenverteidigung hat Funkel die Qual der Wahl.

(jado)
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