Fortuna Düsseldorf Alle außer Meier sind gescheitert

Düsseldorf · Fortunas Trainerwechsel fruchteten in der jüngeren Vergangenheit höchstens kurzfristig. Am Sonntag in Frankfurt soll Interimscoach Peter Hermann einen Sieg holen. Kandidaten für den Chefposten sind Jos Luhukay und Mirko Slomka.

Das sind die Ergebnisse der Trainer in ihrem ersten Spiel
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Foto: dpa, pst hak

Wer im Fußballgeschäft den Trainer entlässt, wählt die einfachste Lösung. Nur einer muss gehen, aus dem Minimum soll der maximale Erfolg entstehen. Natürlich träumt auch Fortuna nach der Beurlaubung Frank Kramers von einem Impuls, wie ihn André Schubert in Mönchengladbach setzt. Die Realität sieht freilich meist anders aus. Fortuna hat immer wieder mit Trainerwechseln auf sportliche Krisen reagiert, der Erfolg war bescheiden.

Sieht man die Rückkehr aus der Viertklassigkeit 2004 als Zäsur an, so ist aktuell Co-Trainer Peter Hermann der neunte Mann, der den sportlichen Erfolg zurückbringen soll - zunächst einmal nur im Zweitligaspiel am Sonntag beim FSV Frankfurt (13.30 Uhr/Live-Ticker). Vielleicht wird seine Cheftrainerzeit, die der lieber in der zweiten Reihe agierende Hermann so gar nicht mag, noch eine Partie länger dauern, doch spätestens nach dem Braunschweig-Spiel plant Fortuna, einen neuen Coach zu präsentieren.

Fortuna Düsseldorf: Bilanz der Trainer von Morales bis Funkel
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Die Bilanz der Fortuna-Trainer seit 2003

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Ein Name, der in diesem Zusammenhang immer wieder fällt, ist der von Jos Luhukay. Erst recht, seitdem der VfB Stuttgart, bei dem der Niederländer auch im Rennen war, seine Bemühungen auf Tayfun Korkut zu konzentrieren scheint. Dem Vernehmen nach ist aber auch Mirko Slomka ein Kandidat — er würde die "Hannover-Connection" bei Fortuna um Karim Haggui, Didier Ya Konan, Christopher Avevor und Sergio Pinto weiter verstärken. Doch wie sieht Fortunas Bilanz nach Trainerwechseln nun wirklich aus?

Uwe Weidemann übernahm den Trainerposten am 28. November 2004 von Massimo Morales. Sein erstes Spiel: eine 1:2-Niederlage in Chemnitz. Es folgten sechs Spiele ohne Pleite, Fortuna wurde Achter, Weidemann blieb Chef.

Wolf Werner löste Weidemann Mitte November 2007 ab, obwohl die Fortuna Regionalliga-Dritter war. Der Einstand des Managers als Interimstrainer war mit 0:3 beim SV Babelsberg desaströs, bis Jahresende gab es einen Sieg, ein Remis und zwei Niederlagen.

Norbert Meier trat als eigentlicher Weidemann-Nachfolger am Neujahrstag 2008 sein Amt an. Seine Premiere: ein 2:0 gegen den damaligen Erzrivalen Wuppertaler SV. Meier wurde zum Glücksfall für die Düsseldorfer. Am Ende der Saison gelang als Dritter die Qualifikation für die neue dritte Liga, 2009 stiegen Meier und Co in die 2. Bundesliga auf, drei Jahre später gelang die überraschende Rückkehr in die Fußball-Bundesliga.

Mike Büskens sollte im Sommer 2013 nach dem direkten Wiederabstieg als "Düsseldorfer Jung" den Erfolg zurückbringen. Doch das ging nur zwei Spieltage gut, mit dem 1:0 gegen Energie Cottbus und dem 1:1 beim 1. FC Köln. Es folgten enttäuschende Leistungen und nur fünf Siege aus 16 Spielen.

Oliver Reck sprang für Büskens und später noch einmal für Lorenz-Günther Köstner ein, siegte 1:0 in Kaiserslautern und 3:1 in Cottbus. Weil er zum Ende der Saison erneut aushalf und - mit einem 2:1 in Paderborn zum Auftakt - fünf Siege und ein Remis holte, kam Manager Helmut Schulte an ihm als Cheftrainer nicht vorbei.

Lorenz-Günther Köstner kam im Januar 2014 für Interimschef Reck, startete solide mit einem 1:1 bei 1860 München und drei weiteren Remis in fünf Zweitliga-Begegnungen. Doch der erfahrene Trainer konnte wegen einer langwierigen Erkrankung seine Arbeit nicht fortsetzen, einigte sich mit dem Klub auf eine Vertragsauflösung.

Taskin Aksoy löste Reck am 23. Februar 2015 ab, die Fortuna war Siebter. Von Beginn an als "Übergangslösung" bezeichnet, holte er zum Start einen 2:1-Sieg in Heidenheim, doch am Ende standen nur zwei Siege aus zwölf Spielen.

Frank Kramer kam als Hoffnungsträger, doch nach einem 1:1 bei Union Berlin in der ersten Partie gelang erst am sechsten Spieltag mit dem 3:0 gegen 1860 München der erste Erfolg. Am Montag kam das Ende.

(RP)
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