Fortuna Düsseldorf Alternativen aus der zweiten Reihe

Düsseldorf · Einige Spieler sind verletzt, andere gesperrt. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel braucht am Freitagabend gegen Dynamo Dresden (18.30 Uhr/Live-Ticker) die Qualität aus der zweiten Reihe. Auf der Bank sitzen viele Grünschnäbel, die ziemlich gut kicken können.

Fortuna Düsseldorf: Taylan Duman im Abschlusstraining in der ersten Elf
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Duman im Abschlusstraining in der ersten Elf

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Foto: Falk Janning

Einige Spieler sind verletzt, andere gesperrt. Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel braucht am Freitagabend gegen Dynamo Dresden (18.30 Uhr/Live-Ticker) die Qualität aus der zweiten Reihe. Auf der Bank sitzen viele Grünschnäbel, die ziemlich gut kicken können.

Als Fortuna 1:0 bei Union Berlin gewann, saßen fünf 19-Jährige neben Funkel. Im Schnitt waren die Feldspieler auf der Ersatzbank gerade mal 19,7 Jahre alt. Die Talente Robin Bormuth (21) und Ihlas Bebou (22) haben sich längst in die Mannschaft gespielt, Özkan Yildirim (23) arbeitet sich heran. Jerome Kiesewetter (23) stand in der Hauptstadt mal wieder in der Startelf.

Düsseldorfs Trainer weist zwar darauf hin, beschwert sich aber nicht sonderlich über die geringeren personellen Möglichkeiten, die die Ausfälle von Oliver Fink, Marcel Sobottka, Axel Bellinghausen, Kaan Ayhan, Christian Gartner, Maecky Ngombo und Co. bedeuten. Er weiß, dass seine Abteilung "Jugend forscht" nicht aus Wasserträgern besteht. Eine Talentschau.

  • Arianit Ferati (19)

Der Flügelspieler hat Speed in den Beinen. Leider brauchte die Leihgabe vom Hamburger SV eine längere Anlaufzeit in Düsseldorf: Ferati musste gleich zwei Muskelfaserrisse im linken Oberschenkel auskurieren. Mittlerweile ist er in der Saison angekommen, hat beim 4:0 gegen Arminia Bielefeld sein erstes Tor geschossen und es gebührend auf Instagram gefeiert. Ferati kommt auf sieben Einsätze, 232 Spielminuten und ein paar Vollgas-Dribblings für Fortuna. Wenn Funkel Schub nach vorne braucht, kann er ihn einwechseln — oder von Anfang an bringen.

  1. Justin Kinjo (19)

Das japanische Talent ist endlich eine Option für Funkel. In der Vorbereitung war der 19-Jährige mit einem Doppelpack beim 3:3 gegen den FC Lorient aufgefallen. Dann stoppte ihn ein böses Foul: Innenbandzerrung, Knochenödem, Meniskusquetschung, zehn Wochen Pause. Gegen seinen Ex-Klub 1860 München (3:1) durfte Kinjo ein paar Sekunden Zweitliga-Luft schnuppern. Im Pokal in Hannover stand er dann 27 Minuten auf dem Platz. Der zentrale Mittelfeldspieler könnte gegen Dresden im Mittelfeld gemeinsam mit Routiner Adam Bodzek für Stabilität sorgen. "Der jüngere Spieler neben Adam, wer auch immer das sein mag, wird sich führen lassen und die bestmögliche Leistung abrufen", erklärte Funkel bei der Pressekonferenz.

  1. Emmanuel Iyoha (19)

Mit dem am Knie verletzten Ngombo fällt ein Mittelstürmer aus, Rouwen Hennings ist vorne gesetzt. Am ersten Spieltag war noch Fortunas Eigengewächs die alleinige Spitze. Beim 2:2 in Sandhausen sah Iyoha gegen die kantigen Innenverteidiger aber keinen Stich. Seitdem kommt er in der Liga nur noch auf wenige Minuten, auf 73 insgesamt. Dafür spielte der Youngster mit der deutschen U20 beim Vier-Nationen-Turnier in England. In Berlin wurde Iyoha am vergangenen Samstag für Ihlas Bebou eingewechselt. Neun Minuten durfte er das 1:0 verteidigen. Auch gegen Dresden könnte seine Person gefragt sein. Dann wohl eher als Torjäger.

  1. Anderson Lucoqui (19)

Lucoqui, schnell und athletisch, hat vor allem in der Vorbereitung viel Werbung in eigener Sache gemacht. Der Defensivspieler ist vielseitig einsetzbar, kann über außen verteidigen aber auch angreifen. Trotzdem musste er lange auf seinen ersten Einsatz warten: In Berlin war es so weit, kurz vor Schluss kam das Eigengewächs rein, um alles aus sich herauszukämpfen. Fortuna brachte in Unterzahl das 1:0 über die Zeit. "Ich war der glücklichste Mensch", sagte Lucoqui: "Es war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich dann den Rasen betreten habe." Gegen Dresden wäre der 19-Jährige eine Wechselalternative, sollten Lukas Schmitz oder Julian Schauerte Probleme haben.

  1. Taylan Duman (19)

Funkel probierte es im Training mit Duman auf der Sechs. Allerdings experimentierte der Coach auch mit anderen Spielern im zentralen Mittelfeld, etwa mit Kinjo. Der ehrgeizige 19-Jährige, der im Sommer 2012 aus der Jugend des MSV Duisburg nach Düsseldorf kam, hat noch kein Zweitliga-Spiel auf dem Konto — er stand aber schon im Profi-Kader. Das Loch im Mittelfeld könnte Duman durchaus füllen. Die Frage ist jedoch, ob Funkel ihn gegen aggressive und laufstarke Gäste von Beginn an ins kalte Wasser schmeißen wird. Wohl eher nicht.

  1. Kemal Rüzgar (21)

Rüzgar ist ein mitspielender Stürmer. Momentan jedoch bei der zweiten Mannschaft, nicht bei der ersten, da schaut er die Spiele im TV. Gegen den MSV Duisburg (1:2) feierte der 21-Jährige in der abgelaufenen Saison sein Zweitliga-Debüt. Er ist kein Lautsprecher, hält sich aber auch nicht vornehm zurück: vor allem nicht beim Training der Profis. Da knipst der Angreifer aus allen Lagen. Er befindet sich in Funkels Blickfeld. Ein Einsatz im Dynamo-Spiel ist unwahrscheinlich. Andere, wie Iyoha, wären vor ihm an der Reihe.

(jado)
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