Fortuna Düsseldorf "Lumpi" bleibt Fortunas Pechvogel
Düsseldorf · Und wieder schlechte Neuigkeiten für Andreas Lambertz. Der ehemalige Kapitän von Fortuna Düsseldorf ist erneut wegen einer schwerwiegenden Verletzung ausgefallen. "Das war einfach nicht mein Jahr", sagte "Lumpi" unserer Redaktion.
Und wieder humpelte "Lumpi" vom Platz. Innerhalb zwölf Tage hatte es Lambertz geschafft, sich eine Verletzung zuzuziehen, ein Comeback zu feiern und sich erneut zu verletzen. Am vergangenen Samstag musste der 30-Jährige das Training vorzeitig abbrechen, die erste unbestätigte Diagnose lautete Muskelfaserriss.
Die Bestätigung folgte ein paar Tage später. Der Verein tätigte keine klare Aussage, ein weiterer Ausfall des Urgesteins von Fortuna Düsseldorf ist aber Fakt. "Er hat eine strukturelle Muskelverletzung. Es ist kein tiefer Muskelfaserriss, aber er wird aller Voraussicht nach dieses Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen", sagte Fortunas Pressesprecher Kai Niemann.
Lambertz wird deutlicher: "Letztlich ist es egal, ob es ein tiefer Riss ist, denn für die restlichen Spiele bis zur Winterpause hätte es eh nicht gereicht."
Vom Verletzungspech verfolgt
Man kann nun darüber spekulieren, ob "Lumpis" Blitz-Comeback acht Tage nach seinem Muskelfaserriss gegen Greuther Fürth zu früh erfolgte. Fakt ist, dass der Routinier dieses Jahr vom Verletzungspech verfolgt ist.
Muskelfaserrisse, eine Adduktorenverletzung und <u>selbst Blessuren wie ein Faszieneinriss, die im allgemeinen Sportverletzungsvokabular alles andere als geläufig sind</u>, zog sich Lambertz im Laufe der vergangenen zwölf Monate zu. "Das war einfach nicht mein Jahr", bestätigt Lambertz.
Die Kapitänsbinde, den Stammplatz, zeitweise sogar den Platz im Kader in der ersten Mannschaft, verlor er in der aktuellen Saison. Das große Problem: Sein Vertrag läuft nur bis Ende der Saison 2014/2015. Der 30-Jährige muss sich beweisen — kann es aber nicht.
Fortunas Krise hätte seine Chance sein können
Gegen den TSV 1860 München bekam Lambertz überraschend eine Bewährungschance, Teamkollege Sergio da Silva Pinto fiel in dieser Zeit aufgrund eines Kieferbruchs aus. "Er ist immer eine Option", hatte Sportvorstand Helmut Schulte zuvor gesagt, Trainer Oliver Reck ließ den Worten seines Managers Taten folgen.
Die ersten 20 Minuten der Partie spielten die Düsseldorfer groß auf, überrannten den Gegner aus Bayern geradezu. Mittendrin war Lambertz, über den sein Coach im Nachhinein sagte: "Er fällt nicht mit filigranen Pässen auf, sondern investiert viel in die Mannschaft. Er kämpft." Und so fand er sich wenige Tage später erneut in der Startelf wieder, gegen Fürth wurde er aber nach einer schwachen Leistung ausgewechselt. <u>"Lumpi" hatte seine Chance nicht genutzt.</u>
"Ich hatte natürlich Hoffnung"
Auch eine weitere Möglichkeit lässt er nun zwangsläufig ungenutzt. Nach seinem Blitz-Comeback hätte er widererwartend eine weitere Bewährungschance bekommen können. Das Team erlebte — ohne ihn — einen krassen Leistungsabfall, verlor gegen die Abstiegskandidaten VfR Aalen und SV Sandhausen vollkommen verdient.
Es herrscht nun ein wenig Umbruchsstimmung bei der Fortuna, Coach Reck ließ den trainingsfreien Sonntag streichen, überließ häufiger seinen Trainerkollegen die Durchführung der Einheiten. Zudem fiel "Sechser" Christopher Avevor aufgrund eines grippalen Infekts aus. All das spielte "Lumpi" in die Karten, wenn sein Körper doch nur mitgemacht hätte. Der Routinier trauert der Chance nun aber nicht hinterher: "Was soll ich mir darüber Gedanken machen. Das macht nun herzlich wenig Sinn. Ich hatte natürlich Hoffnung, als ich wieder ins Training einsteigen konnte. Aber jetzt ist es so gekommen."