Fortuna Düsseldorf Ausgerechnet Sobottka fehlt im Abstiegskampf

Düsseldorf · Wenn zuletzt ein Spieler für Fortuna unentbehrlich war, dann Marcel Sobottka. Am Dienstag stotterte der Mittelfeldmotor allerdings. Nach 83 Minuten fiel er aus. Wenn Union Berlin nach Düsseldorf kommt, muss Sobottka zuschauen.

Fortuna Düsseldorf: Marcel Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter
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Sobottka verursacht entscheidenden Elfmeter

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Foto: dpa, frg kde

Für Marcel Sobottka lief es bis zum Spiel gegen Arminia Bielefeld wie geschmiert. Er hatte in dieser Saison gleich mehrere Entwicklungsschritte gemacht: zum Leistungsträger, zum Torjäger, zur Identifikationsfigur. Sobottka beweist sich als Malocher, der zuverlässig seinen Job in der Schaltzentrale erledigt und dazu noch Torgefahr ausstrahlt. Es scheint, als habe der Mittelfeldmann den sicherheitsorientierten Funkel-Fußball mit der Muttermilch aufgesogen.

Fortuna patzt wieder bei Standardsituationen

Auch an den konstanten Leistungen des 22-Jährigen lag es, dass Fortuna ins gesicherte Tabellenmittelfeld gespült wurde. Sicher ist nun jedoch gar nichts mehr. Und das hat auch mit Sobottka zu tun. Die engagierten Bielefelder stellten den defensiven Mittelfeldmann vor Probleme, die er nicht lösen konnte.

Nicht nur am Boden, auch in der Luft waren die Düsseldorfer meist zweiter Sieger. "Bielefeld hat gefühlt fast jeden Luftkampf gewonnen, sodass wir nicht an die zweiten Bällen kommen konnten", sagte Nebenmann Kaan Ayhan: "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen."

Eine Szene dürfte dafür gesorgt haben, dass Sobottka in der Nacht vermutlich am liebsten sein Kissen kaputt gebissen hätte: 83. Minute, Ecke Bielefeld, Unordnung im Strafraum, Sobottka hält Julian Börner, Elfmeter, 1:2 durch Fabian Klos. Schon das erste Gegentor war nach einer Standardsituation gefallen.

"Das Spiel wäre wahrscheinlich 1:1 ausgegangen, aber durch unseren Stellungsfehler im Strafraum bekommt Bielefeld noch einmal die Möglichkeit, ein Tor zu erzielen", sagte ein verärgerter Friedhelm Funkel. "Ich habe selten einen klareren Elfmeter gesehen", gab Stürmer Rouwen Hennings zu.

Zu allem Überfluss flog der Übeltäter auch noch mit der Ampelkarte vom Platz, weil er zuvor schon für ein Foul an Tom Schütz den gelben Karton gesehen hatte. Schiedsrichter Timo Gerach ließ sich nicht mehr umstimmen, natürlich nicht. In unserer Einzelkritik bekam Sobottka eine 5.

"Unnötig, dämlich, verschenkt"

"Der Elfer ist das Karma aus dem Hinspiel", meinte eine Twitter-Userin. Am 21. Oktober gab's ein 4:0 in der Esprit-Arena; Düsseldorf bekam nach 31 Minuten einen fragwürdigen Strafstoß zugesprochen, Stephan Salger sah Gelb-Rot, die Partie war gelaufen. "Unnötig, dämlich, verschenkt", kommentierte eine andere Fortuna-Anhängerin bei dem Kurznachrichtendienst die Sobottka-Aktion.

Zum Ende der Englischen Woche geht's am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) gegen Union Berlin. Sobottka muss sich dann mit der Zuschauerrolle begnügen. Schon im Hinspiel konnte er verletzungsbedingt nicht mitmischen. Damals gab's einen glücklichen 1:0-Auswärtssieg.

Ein gutes Omen? Funkel würde seinen Vorkämpfer sicherlich lieber auf dem Platz sehen. Kapitän Oliver Fink, in Bielefeld gelbgesperrt, wird für ihn ins Team zurückkehren. Fortuna braucht ihre Leitwölfe im Abstiegskampf. Der Blick geht aber nicht nur nach unten, sondern auch nach vorne. Am Ostersonntag in Dresden ist mit Sobottka wieder zu rechnen.

(jado)
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