Fortuna Düsseldorf Bellinghausen bleibt Düsseldorfer — auch nach 2018

Düsseldorf · Axel Bellinghausen hat seinen Vertrag bis Juni 2018 verlängert und will sein letztes Profijahr bewusst genießen. Wie oft er in der ersten und wie oft in der zweiten Mannschaft spielen wird, entscheide sich auf dem Platz, sagt der Kämpfer.

Axel Bellinghausen: Fortuna Düsseldorfs Rückkehrer
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Das ist Axel Bellinghausen

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Foto: dpa, Jonas Güttler

Selbstverständlich, so betont Axel Bellinghausen im Gespräch mit unserer Redaktion, sei das Ganze keineswegs. "Ich bin extrem dankbar, dass ich den Zeitpunkt meines Abschieds vom Profifußball selbst wählen durfte", erklärt der 34-Jährige. Dieser Zeitpunkt ist nun festgelegt: auf den 30. Juni 2018, denn bis zu diesem Datum hat Bellinghausen gestern Mittag seinen Vertrag beim Zweitligisten Fortuna verlängert.

Es ist eine Art Zwei-Wege-Vertrag. Bellinghausen soll sowohl im Zweitliga-Team als auch in der U23 spielen, die durch einen bemerkenswerten Endspurt den Klassenerhalt in der Regionalliga geschafft hat. "Axel ist sehr wertvoll für uns", sagt Cheftrainer Friedhelm Funkel, "in der Kabine und als echte Identifikationsfigur. Er soll unseren jungen Spielern bei den Profis und der U23 das Fortuna-Gefühl vermitteln." Das werde er auch sehr gern tun, versichert der gebürtige Siegburger, "aber kampflos werde ich das Feld in der Ersten sicher nicht räumen. Letzten Endes entscheidet sich sportlich auf dem Platz, für welches Team ich spiele."

Die Vereinbarung, die er mit dem Verein getroffen hat, sei "super zufriedenstellend", sagt Bellinghausen. "Es ist schon ein großer Schritt zu sagen: In einem Jahr ist Schluss. Dieser Schritt ist nicht spontan, er ist durchdacht und wohlüberlegt." Er habe sich mit seiner Frau Silly zusammengesetzt, und dann hätten beide gemeinsam beschlossen, "dass es so das Beste ist. Dass ich sage, in einem Jahr ist es soweit. Bevor irgendwann ein Arzt mit dem gelben Schein wedelt."

Ehrlichkeit war dem Mann, der bereits mit 15 Jahren zu Fortuna kam und in deren bitteren Jahren der Viertklassigkeit seine ersten Schritte als Senior machte, immer sehr wichtig. Deshalb haben ihn die Fans überall geliebt, ob in Düsseldorf oder bei seinen weiteren Stationen Kaiserslautern und Augsburg. Niemand nahm ihm im bayerischen Schwaben übel, dass sein Auto dort ein Kennzeichen mit dem "F 95" darin trug, als Ausdruck seiner ewigen Verbundenheit mit Fortuna.

Die wird nun auch in seinem letzten Profivertrag deutlich, denn darin ist festgeschrieben, dass er ab Sommer 2018 in einer anderen, noch näher zu bestimmenden Funktion für die Düsseldorfer arbeiten wird. "Das habe ich immer gewollt", hat er der RP bereits im vergangenen Winter erzählt, "ob als Jugendtrainer oder Platzwart oder was auch immer." Zunächst aber geht er mit einem ganz anderen Bewusstsein in die Saison. "Alles wird zum letzten Mal sein", sagt er und wird wie immer alles geben. "Der letzte Eindruck", so sagt er, "ist schließlich immer entscheidend. Und das soll ein guter sein."

(jol)
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