Fortuna Düsseldorf Phasenweise peinlich
Meinung | Essen · Fortuna Düsseldorf steigert sich von Jahr zu Jahr. 2013 schied der Klub schon nach 90 Minuten in der ersten DFB-Pokalrunde bei einem Viertligisten (dem SC Wiedenbrück) aus, 2014 nach Verlängerung gegen einen weiteren Regionalligisten (die Würzburger Kickers), 2015 nun setzte er sich nach Elfmeterschießen beim dritten Team aus der vierten Liga durch (RW Essen).
Doch Sarkasmus beiseite: <u>Tatsächlich fehlte nicht viel, und Fortuna hätte sich zum dritten Mal in Folge ins Gerede gebracht</u>. Im Grunde sogar zum vierten Mal, denn 2012 war der Verein, wenn auch erst im Achtelfinale, am damaligen Drittligisten Kickers Offenbach gescheitert. Eine Pokalbilanz zum Weglaufen.
Dass es diesmal auf höchst glückliche Weise noch einmal gut ausging, darf kein Ruhekissen für Trainer Frank Kramer und sein Team sein. Der neue Chefcoach hat zwar gemeinsam mit Sportdirektor Rachid Azzouzi und Co-Trainer Peter Hermann an den richtigen Stellschrauben gedreht.
Die phasenweise peinliche Vorstellung an der Hafenstraße hat jedoch bewiesen, dass die Düsseldorfer noch lange nicht so weit sind, wie man nach dem passablen ersten Ligaauftritt bei Union Berlin (1:1) gedacht hatte. Kramer will Tempofußball spielen lassen, doch stattdessen agierte der Zweitligist im Schlafwagentempo.
Wenigstens der Kampf stimmte. Auf die sportliche Leitung wartet dennoch eine ganze Menge Arbeit, die Fans brauchen noch sehr viel Geduld. Den Super-Gau mit dem dritten Erstrunden-Aus in Folge hat Fortuna vermieden — mehr nicht.