Fortunas Stürmer trumpft auf Raman macht den Unterschied

Düsseldorf · Der belgische Stürmer könnte in den Spielen bis zur Winterpause Fortunas entscheidender Mann werden: Sein Tempo überfordert die meisten Gegenspieler in der 2. Bundesliga. Ein fester Vertrag ist nur eine Frage der Zeit.

Fortuna Düsseldorf: Das ist Benito Raman
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Das ist Benito Raman

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Foto: dpa/Marius Becker

Wenn man Benito Raman auf dem Fußballplatz erlebt, kann man sich nur schwer vorstellen, dass ihn irgendetwas in Verlegenheit bringen kann. Außerhalb geht das freilich eher - wie auf Fortunas Weihnachtsmarkt am vergangenen Sonntag auf dem Hermannplatz. Da reichte Fortuna-Mitarbeiterin Claudia Beckers dem Torjäger einen Stapel Autogrammkarten, die dieser unters Volk bringen sollte. Raman jedoch hielt Beckers für eine Unterschriften-Sammlerin und schickte sich an, ihr eine Karte zu signieren. Als sich der wahre Sachverhalt zeigte, lief der Belgier knallrot an wie ein verliebter Teenager.

In seinem eigentlichen Metier ist der 23-Jährige weitaus frecher, was tags zuvor Spitzenreiter Holstein Kiel zu spüren bekam. Raman, Leihgabe vom belgischen Erstligisten Standard Lüttich, rannte den Abwehrspielern der Norddeutschen beim 2:2 immer wieder davon, bewies zudem große Fähigkeiten im Umgang mit dem Ball. Das macht seine Dribblings weitaus gefährlicher als etwa die des früheren Düsseldorfers und heutigen Fürthers Mathis Bolly. Der Ivorer ist wahrscheinlich der einzige Zweitliga-Profi, der ein Sprintduell mit Raman gewinnen könnte, über dessen Technik verfügt er jedoch nicht.

Es gibt jedoch noch einen weiteren Unterschied zwischen den beiden Sprintern: Raman ist um einiges torgefährlicher als Bolly. Fünfmal hat der Belgier bereits für Fortuna getroffen - in gerade zwölf Einsätzen (davon nur in Kiel über die volle Distanz) eine hervorragende Quote. Grund genug für die bekennenden Fortuna-Fans von der Ötte-Band, den Weihnachtsklassiker "Feliz Navidad" mit dem neuen Text "Benito Raman" zu versehen, der schon nach wenigen Tagen zum Ohrwurm geworden ist.

Die Zuneigung ist durchaus gegenseitig, denn der 1,72 Meter große Stürmer hat gerade erst verlauten lassen, Fortuna nicht nur als Zwischenstation zu sehen. "Ich fühle mich richtig wohl hier", erklärte Raman. "Deshalb feiere ich Weihnachten auch in Düsseldorf, lade Familie und Freunde hierher ein und zeige ihnen die Stadt." Auch seine sportliche Zukunft sieht er in der Landeshauptstadt: "Ich wünsche mir, dass ich länger hierbleibe als nur ein paar Monate."

An Fortuna soll es nicht liegen, wobei der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer erst unlängst versicherte, dass es keinen Grund zur Eile gebe: "Wir halten mit unserer Kaufoption die Karten fest in der Hand, müssen nichts überstürzen." Dies gilt offenbar auch, wenn sich ein zahlungskräftigerer Konkurrent um die Dienste Ramans einschaltet. Dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis der gebürtige Genter einen festen Vertrag unterschreibt. Dafür spricht auch das bestens funktionierende Zusammenspiel mit Top-Torjäger Rouwen Hennings (sechs Treffer). "Mit Benito auf dem Platz zu stehen", sagt Hennings, "macht richtig Spaß." Den Fans auch.

(jol)
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