Fortuna Düsseldorf Bodenständiger Kramer ist der neue Hoffnungsträger

Düsseldorf · Es war nur noch das Tüpfelchen auf dem i, nur noch das Häkchen am Ende der Nachricht – und doch ein so wichtiges Detail. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat jetzt auch offiziell mitgeteilt, dass der Cheftrainer in der neuen Saison Frank Kramer heißt. Der 42-Jährige beerbt damit ab dem 1. Juli Interimstrainer Taskin Aksoy, mit dem die Rheinländer am Montagabend ein 1:1 gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern erkämpft hatten.

Fortunas Trainer seit 1950
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Foto: dpa/Ina Fassbender

Es war nur noch das Tüpfelchen auf dem i, nur noch das Häkchen am Ende der Nachricht — und doch ein so wichtiges Detail. Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat jetzt auch offiziell mitgeteilt, dass der Cheftrainer in der neuen Saison Frank Kramer heißt. Der 42-Jährige beerbt damit ab dem 1. Juli Interimstrainer Taskin Aksoy, mit dem die Rheinländer am Montagabend ein 1:1 gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern erkämpft hatten.

Am Mittwoch stellen der Vorstandsvorsitzende Dirk Kall und Sportvorstand Helmut Schulte, die die Federführung bei der Trainersuche gehabt hatten, den neuen Hoffnungsträger der Öffentlichkeit vor. Bereits am Sonntag hatte unsere Redaktion exklusiv berichtet, dass Fortuna sich auf Kramer als Wunschkandidaten festgelegt hat und die Zukunft mit ihm plant. Da fehlte jedoch noch die Zustimmung des früheren Fürther Coachs, doch die liegt nun ebenso vor wie die Einigung auf die letzten Vertragsdetails.

Zu diesen gehört nach Informationen der "Bild"-Zeitung, dass Kramer häufig zwischen Fürth und Düsseldorf pendeln wird, da Ehefrau Karin sowie die Kinder Leni und Emil in Mittelfranken wohnen bleiben. Es ist ein Detail, das zeigt, wie bodenständig der gebürtige Memminger auch in der hektischen Profiszene geblieben ist. Möglicherweise auch deshalb, weil Kramer trotz seiner eigenen aktiven Karriere (unter anderem bei den zweiten Mannschaften des FC Bayern München, des 1. FC Nürnberg und der SpVgg Greuther Fürth) nie auf den Mikrokosmos Fußball beschränkt blieb: Nach dem Abitur 1991 in Memmingen studierte er Sport und Englisch an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, unterrichtete anschließend diese beiden Fächer als Gymnasiallehrer und war auch als Sportdozent an seiner alten Uni tätig. Kramer ist einer, der über den Tellerrand hinausblicken kann — eine wichtige Qualität, da er bei Fortuna nicht nur die erste Mannschaft auf den Erfolgsweg zurückführen, sondern auch das Nachwuchsleistungszentrum zu einem florierenden Unterbau der Profiabteilung aufpeppen soll.

"Wir haben uns für einen Kandidaten entschieden, der uns mit seiner Konzeption und seiner Spielphilosophie absolut überzeugt hat", sagte Kall im Gespräch mit unserer Zeitung — noch zu einem Zeitpunkt, als er keinen Namen nennen wollte. Jetzt ist es an Frank Kramer, auch die Düsseldorfer Fans nach einer enttäuschenden Saison zu überzeugen. Seine Art, Fußball spielen zu lassen, ist in jedem Fall geeignet dafür. Mit ihm als Trainer zeigte Greuther Fürth nach dem gemeinsam mit Fortuna erlittenen Bundesliga-Abstieg 2013 ein mitreißendes Zweitligajahr, scheiterte erst in der Relegation hauchdünn und sicher nicht ganz verdient am Hamburger SV (0:0 und 1:1). Im Februar dieses Jahres entließ ihn Präsident Helmut Hack, weil nach dem Verkauf von 15 Profis mit einem Transferüberschuss von mehr als sieben Millionen Euro der Erfolg überraschenderweise nachließ.

Schmankerl am Rande: In einem Interview mit dem Bezahl-Fernsehsender Sky berichtete Taskin Aksoy, dass er aus den Medien davon erfahren habe, dass Kramer neuer Fortuna-Trainer werde. Auf die Frage, ob er deswegen sauer oder enttäuscht sei, antwortete der 47-Jährige mit einem entwaffnenden Lächeln. "Mittlerweile bin ich ja über den Stand der Dinge persönlich informiert worden", sagte Aksoy kurz nach dem Lautern-Spiel. "Wissen Sie, ich mache jetzt meine sechs Saisonspiele noch, und anschließend wünsche ich meinem Nachfolger viel Glück."

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