Fortuna Düsseldorf Gartner ist wieder da

Düsseldorf · Christian Gartner verlängerte im Sommer seinen Vertrag bei Fortuna Düsseldorf, um sich endlich durchzusetzen. Der Österreicher sollte im System von Friedhelm Funkel eine zentrale Rolle spielen. Eine Verletzung bremste ihn. Jetzt meldete sich der 22-Jährige zurück.

Das ist Christian Gartner
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Foto: Falk Janning

Fußball kann richtig wehtun, das weiß Gartner nur zu gut. Seit der Mittelfeldspieler im Sommer 2013 vom SV Mattersburg in die Landeshauptstadt kam, verpasste er wegen diverser Verletzungen 40 Spiele. Zum Vergleich: 37 Mal stand er für die Profis auf dem Platz.

Seine Geschichte beim Zweitligisten ist von Ernüchterungen geprägt: Muskelfaserriss, Oberschenkelprobleme, Muskelquetschung, Wadenprobleme, Zehenverletzung, Außenbandriss und eine Fraktur des Schienbeinkopfes bedeuteten insgesamt 275 Tage Pause vom Fußball. Gartner könnte ein Fachbuch über Sportverletzungen schreiben.

Gartner spielt und trifft für Fortunas U23

Stattdessen soll jetzt ein neues Kapitel in der Karriere des Christian Gartner beginnen. Eins, in dem der Österreicher sportlich für Schlagzeilen sorgt. Am 10. November kehrte Gartner ins Mannschaftstraining der Fortuna zurück, nachdem er sich Ende August beim Testspiel in Willich böse verletzt hatte.

In zwei Ligaspielen absolvierte er bis dahin 80 Minuten, gegen Sandhausen und Stuttgart. In der ersten Pokalrunde durfte er gegen Rostock 16 Minuten ran. Während die Kollegen am Freitagabend in der Esprit-Arena mit Hannover die Punkte teilten (2:2), gab der Mittelfeldmann sein Comeback vor 120 Zuschauern im Paul-Janes-Stadion, um Spielpraxis zu sammeln.

Gartner lief für die U23 auf, er konnte 90 Minuten durchspielen, das war schon mal ein gutes Zeichen. Aber dass er auch noch das wichtige 1:0 für die Regionalliga-Reserve erzielte, gleicht einer Hollywood-Story. Hendrik Lohmar bediente Angreifer Kemal Rüzgar, der den Ball auf Gartner zurücklegte: platzierter Flachschuss aus etwa 20 Metern, Führung nach 58 Minuten.

Die Rot-Weißen feierte am Ende einen im Abstiegskampf dringend benötigten 3:0-Sieg. "Es war ein tolles Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und um Punkte zu spielen. Ich habe mich gut gefühlt — und dass ich dem Team mit einem Tor helfen konnte, freut mich natürlich", sagte der Rückkehrer.

Für U23-Trainer Taskin Aksoy ist ein fitter Gartner Gold wert, aber auch Fortunas Chefcoach Friedhelm Funkel kann den zentralen Mittelfeldspieler gut gebrauchen. Der 62-Jährige bezeichnete den Österreicher in der Vergangenheit als "talentiert und spielstark", lobte das Passspiel und die Spieleröffnung.

Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann der Name Gartner wieder auf dem Spielberichtsbogen der ersten Mannschaft auftauchen wird. Möglich, dass es schon am kommenden Sonntag bei Aufsteiger Würzburg so weit ist.

Kapitän Fink hat Adduktorenprobleme

Vielleicht muss Trainer Funkel dann auf eine andere zentrale Figur des Fortuna-Spiels verzichten: Oliver Fink ist angeschlagen. Der 34 Jahre alte Kapitän wurde beim 2:2 gegen Hannover 96 zur Pause ausgewechselt. Er war zuvor nach einem Zweikampf liegengeblieben, hatte Adduktorenprobleme.

"Wir wissen noch nicht, was es ist", sagte Funkel nach dem Spiel. "Olli ist in der Szene etwas weggerutscht und hatte danach Schmerzen." Anfang der Woche werde man erfahren, wie schlimm es ist. "Dann steht die Untersuchung an."

Auch der Leitwolf hatte gerade erst eine zweimonatige Leidenszeit wegen einer langwierigen Achillessehnen-Reizung hinter sich. Das Verletzungspech ist in dieser Saison ein treuer Begleiter der Fortuna.

(jado)
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