Regensburg ist konterstark Fortuna darf nicht ins offene Messer laufen

Düsseldorf · Zum ersten Mal überhaupt trifft Fortuna Düsseldorf am Mittwoch in der 2. Bundesliga auf den SSV Jahn Regensburg (18.30 Uhr/Live-Ticker). Und die Rot-Weißen sind gewarnt: Der Aufsteiger hat bislang alle seine Punkte auswärts geholt.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen schütteln die Niederlage aus den Knochen
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Fortunen schütteln die Niederlage aus den Knochen

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Zum ersten Mal überhaupt trifft Fortuna Düsseldorf am Mittwoch in der 2. Bundesliga auf den SSV Jahn Regensburg (18.30 Uhr/Live-Ticker). Und die Rot-Weißen sind gewarnt: Der Aufsteiger hat bislang alle seine Punkte auswärts geholt.

Jahn Regensburg lebt vom schnellen Umschaltspiel. Das funktionierte bislang am besten gegen offensiv eingestellte Gegner, die leichtsinnigerweise Raum zum Kontern freigaben. Fortuna hat ebenfalls schmerzhaft erfahren müssen, was passiert, wenn man dem Gegenüber zu viel Platz anbietet. Am Sonntag gab's in Fürth die erste Saison-Niederlage.

"Die erste Viertelstunde war vielleicht noch okay, dann haben die Fürther viel zu viel Kontrolle gehabt — zu viele Räume, in die sie spielen konnten. Es ist ganz klar nicht in unsere Richtung gelaufen", analysierte Adam Bodzek die enttäuschenden 90 Minuten, in denen sein Team den Zugriff verweigerte.

"Wir werden unsere Lehren daraus ziehen", versprach Trainer Friedhelm Funkel, der in Fürth ein 4-1-4-1-System aufbot, das zusammenbrach, als die Gastgeber den Druck erhöhten. Nach vorne ging nichts. Und hinten wackelten André Hoffmann, Kaan Ayhan, Lukas Schmitz und Jean Zimmer um die Wette. "Wir waren einfach zu weit weg von den Leuten", sagte Mittelfeldmann Marcel Sobottka. Nun heißt es in sich gehen, begreifen, abhaken, neu fokussieren.

Gegen Regensburg bietet sich dank der Englischen Woche schon am Mittwoch die Gelegenheit, es besser zu machen. Bisher gab es erst zwei Begegnungen zwischen den Klubs, zweimal gewannen die Rheinländer (3. Liga, 2008/09, 3:1 und 2:1). Mit den Außenverteidigern Alexander Nandzik und Marcel Hofrath laufen übrigens zwei Ex-Fortunen für die Gäste auf, beide spielten früher in der Düsseldorfer Reserve.

Von Aufstiegseuphorie keine Spur

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Im Gegensatz zu Holstein Kiel, das als Aufsteiger mit Hurra-Fußball überraschend die Tabelle der 2. Bundesliga anführt, hat der Jahn die Gegner noch nicht in Angst und Schrecken versetzt: Sechs Punkte aus sechs Partien bedeuten Tabellenrang 15. Aber aufgepasst! Dass die Platzierung nicht immer etwas über die wahre Leistungsstärke einer Mannschaft aussagt, haben die Fortunen in Fürth gesehen.

Die Gäste spielen ein hohes Pressing, lauern darauf, in gefährlichen Zonen den Ball zu erobern, um anschließend überfallartig zu kontern. Schwierig wird es, wenn sie selbst das Spiel machen müssen. Im eigenen Stadion konnten sie noch keinen einzigen Zähler einfahren, in der Auswärtstabelle stehen sie hingegen auf Platz fünf — und damit noch vor den Düsseldorfern auf Rang sechs, die dafür zu Hause die zweitbeste Mannschaft sind.

Regensburg versucht es über die Flügel

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Am Sonntag allerdings, da zeigte sich wieder die Schwäche des SSV. Dynamo Dresden war in der Continental-Arena zu Besuch und nahm beim 2:0 drei Punkte mit, weil die Gastgeber im Offensivspiel keine kreativen Lösungen fanden. Trainer Achim Beierlorzer hatte ein 4-4-2-Formation auf den Rasen geschickt, die den Gegner früh störte und vor allem über die Flügel den Weg nach vorne suchte. Doch die Regensburger spielten zu ungenau, um Dresden in Bedrängnis zu bringen. Dynamo behielt die Kontrolle, nutzte Unkonzentriertheiten gnadenlos aus.

"Wir dürfen nicht zaudern", bemängelte Beierlorzer, der vorausblickend erklärte: "Es sind immer drei Punkte da — und dann wollen wir sie in Düsseldorf holen." Bislang feierte der Jahn Auswärtssiege in Ingolstadt (4:2) und Heidenheim (3:1). Die Ingolstädter (im 3-4-3) boten den Gästen viel zu viel Raum, die mit dem besten Torschützen Jann George (drei Treffer) vor allem über die rechte Seite Tempo machten. Sollten Niko Gießelmann und Schmitz links aufgestellt werden, dürfte einiges an Arbeit auf sie zukommen.

Höchste Konzentration bis zur letzten Minute

Auch der FC Heidenheim (4-4-2) lief ins offene Messer. Die Regensburger verschoben clever, die Gegenspieler wurden aggressiv angegangen. In der Schlussphase schlugen die handlungsschnellen Oberpfälzer eiskalt zu, überrumpelten den FCH. Ähnlich klappte das auch beim 3:1 in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Darmstadt 98.

Die Düsseldorfer wissen genau, was sie am Mittwoch erwartet. Angst muss man vor dem Aufsteiger nicht haben, aber es braucht einen guten Plan. Der Jahn lauert auf Fehler. Und die Fortuna sollte nicht nur aus ihren eigenen, sondern auch aus denen der bisherigen Regensburger Gegner lernen.

(jado)
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