Fortuna Düsseldorf Fortuna darf nicht wieder verkrampfen

Düsseldorf · Mit einem Sieg im Spiel bei 1860 München kann Fortuna Düsseldorf einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. Ein Selbstläufer wird es aber nicht. "Ich glaube, uns erwartet eine richtig schwere Partie gegen 1860", prophezeit Trainer Marco Kurz.

Lukas Schmitz wird auch am Samstag in München wieder in der Startlef stehen.

Lukas Schmitz wird auch am Samstag in München wieder in der Startlef stehen.

Foto: Falk Janning

Die Rechnung könnte so einfach sein. Fortuna Düsseldorf hat beim Tabellenenzweiten SC Freiburg 2:1 gewonnen und sich gegen den 1. FC Nürnberg, Dritter in der 2. Bundesliga und seit Wochen ohne Niederlage, ein verdientes 1:1-Remis erkämpft. Nun wartet 1860 auf die Düsseldorfer, seines Zeichens Tabellenvorletzter und damit akut abstiegsgefährdet. Ein Sieg sollte doch selbst für die unkonstanten Fortunen reine Formsache sein? Mitnichten.

"Ich glaube, uns erwartet eine richtig schwere Partie gegen 1860. Es wird nicht leichter als gegen Nürnberg oder Freiburg, fast schwerer — weil es die Konstellation mit sich bringt", erklärte Kurz direkt zu Beginn der obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstagmittag. Es war kein Starkreden des Gegners. Es war eine realistische Einschätzung der Dinge.

Die Münchner haben sich mit Wintertransfers wie Maximilian Beister oder Sascha Mölders prominent verstärkt. Dass sie trotzdem aus den drei Spielen seit dem Restrückrunden-Auftakt nur einen einzigen Punkt geholt haben, ist tatsächlich zu einem großen Anteil dem eigenen Unvermögen vor dem gegnerischen Tor zuzuschreiben. In allen Partien zeigte sich 1860 ineffizient, zurecht sagte Kurz über den Gegner: "Gegen Nürnberg hätten sie 8:2 gewinnen können."

Taten sie aber nicht, ganz im Gegenteil, sie verloren das Spiel 0:1. Ein 0:3 gegen Union Berlin folgte, einen kleinen Achtungserfolg verbuchten sie mit dem Remis beim VfL Bochum (1:1). Nunmehr sind es schon neun Punkte Rückstand, die das Team auf das rettende Ufer hat. Auf dem 15. Tabellenplatz rangiert ausgerechnet Fortuna, die die zahlreichen Patzer der Konkurrenz im Tabellenkeller nach der Winterpause ausnutzte.

Das Team von Coach Kurz zum Favoriten zu erklären, wäre irrational. Zu fragil ist das Gerüst Fortuna seit einigen Monaten. Immerhin: Die Düsseldorfer haben zuletzt reichlich Selbstvertrauen gesammelt. "Dank unserer beiden Partien haben wir zwar mehr Selbstvertrauen. Aber 1860 hat schon gezeigt, dass ihre Transfers fruchten. Sie nutzten ihre Chancen aber nicht. Wir wollen den Abstand halten — wenn nicht sogar ausbauen", sagt der Trainer.

Mit einem Sieg in München wären die direkten Abstiegsplätze in weite Ferne gerückt. Die Fortuna muss aufpassen, dass sie nicht wieder verkrampft — sowohl fußballerisch als auch mental. Kurz hat dafür aber eine Lösung: "Wir werden nicht nach München fahren, um uns einzuigeln und zu kontern." Angriff ist eben die beste Verteidigung.

(cfk)
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