Fortuna Düsseldorf Fortunas Bollwerk hält nicht ganz stand

Düsseldorf · Mit Kapitän Karim Haggui sowie Alexander Madlung in der Innenverteidigung setzt der Zweitligist im Kellerduell gegen den MSV Duisburg auf geballte Erfahrung. Am Ende steht trotzdem nur ein unbefriedigendes 1:1.

Alexander Madlung (Mitte) und Karim Haggui spielten zum ersten Mal zusammen.

Alexander Madlung (Mitte) und Karim Haggui spielten zum ersten Mal zusammen.

Foto: Falk Janning

Als Schiedsrichter Patrick Ittrich das Kellerduell abpfiff, gab es natürlich Pfiffe. Aber bei weitem kein gellendes Pfeifkonzert und auch keine "Kramer raus"-Rufe. Das ist überaus bemerkenswert, denn das 1:1 gegen den Tabellenletzten MSV Duisburg war natürlich zu wenig. Aber es war keine desaströse Vorstellung wie in Nürnberg oder in Hamburg.

Die Null muss stehen - das war eine Voraussetzung, um in diesem Kellerduell erfolgreich zu sein. Also musste Trainer Frank Kramer die Defensive stabilisieren. Dabei setzte er erstmals auf ein Verteidiger-Duo, das jahrelang in der Bundesliga seinen Mann gestanden hat: Karim Haggui und Alexander Madlung. Der 33 Jahre alte Madlung, der nur wenige Stunden nach seiner Verpflichtung in Nürnberg debütiert hatte, was einfach zu früh für ihn kam, hat immerhin 285 Bundesligaspiele auf dem Buckel, und der 31-jährige Deutsch-Tunesier Haggui hat nicht nur 172 mal in der ersten Liga gespielt, sondern auch 82 Länderspiele absolviert.

Diese geballte Erfahrung war bereits in der Anfangsphase dringend notwendig, um die stürmischen Angriffe der Gäste abzuwehren. Da zeigte sich, dass der Nachbar, der auswärts noch keinen einzigen Punkt geholt hatte, die Partie weit unbeschwerter angehen konnte als die Düsseldorfer, die vor eigenem Publikum erheblich unter Druck stand. Schließlich ging es nicht nur um die drei Punkte, sondern auch um den Job ihres Trainers. Dass es zur Pause trotz optischer Vorteile der Meidericher torlos in die Kabinen ging, lag an der Defensive, die nur einmal in arge Bedrängnis geriet, als Onuegbu seinen Mitspieler Janjic bediente, der aber vergab und zudem im Abseits stand.

Auf der anderen Seite war Fortuna offensiv auf den Außenbahnen mit Sercan Sararer und Fabian Holthaus zu schwach besetzt, um den MSV häufiger in Gefahr zu bringen. Bereits acht Sekunden nach Wiederbeginn hatte Ihlas Bebou, der für Holthaus gekommen war, gezeigt, dass er Fortunas Offensivspiel belebt. Aber die gesamte Mannschaft wirkte lebendiger und traute sich nun etwas mehr zu. Die Zebras spielten jedoch weiter mit, so dass Fortuna einen Konter zur Führung nutzte. Kerem Demirbay erzielte das erlösende Tor. Doch die Gäste ließen die Köpfe nicht hängen und kamen nur drei Minuten später nach einem Eckball zum nicht unverdienten Ausgleich.

So war es am Ende ein offener Schlagabtausch mit einer gerechten Punkteteilung, die für beide zu wenig war. "Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das wir wollten", meinte Trainer Frank Kramer. "Wir wollten den Dreier erarbeiten. Im Anschluss an die Führung hätten wir hochkonzentriert verteidigen müssen. Das haben wir nicht geschafft."

(ths)
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