2. Bundesliga verändert sich Fortunas neues Ausflugsziel

Düsseldorf · Mit dem Aufstieg von Stuttgart und Hannover sowie dem Abstieg von 1860 München hat die 2. Bundesliga ihr Gesicht verändert. Es gibt weniger Großklubs – und keinen großen Favoriten.

 Das neue Stadion in Regensburg: Neuland für Fortuna.

Das neue Stadion in Regensburg: Neuland für Fortuna.

Foto: Imago

Mit dem Aufstieg von Stuttgart und Hannover sowie dem Abstieg von 1860 München hat die 2. Bundesliga ihr Gesicht verändert. Es gibt weniger Großklubs — und keinen großen Favoriten.

Das 0:2 des TSV 1860 München im Relegations-Rückspiel gegen Jahn Regensburg, das zum Abstieg der "Löwen" aus der 2. Bundesliga führte, hat nicht nur die Nummer zwei der Münchner Fußball-Hierarchie bis ins Mark erschüttert. Das Gesicht der Liga hat sich noch einmal verändert - den ersten Schritt dazu hatte sie ja bereits nach den Aufstiegen von Hannover 96 und des VfB Stuttgart gemacht. Nichts gegen den FC Ingolstadt und den SV Darmstadt 98, die aus der Bundesliga herunterkommen, und auch nichts gegen den MSV Duisburg, Holstein Kiel und eben Regensburg, die den Sprung aus der Dritten Liga ins deutsche Unterhaus geschafft haben: Tatsache ist jedoch, dass größere Hausnummern die Zweite Liga verlassen haben als die, die nun hinzugekommen sind.

Nun darf man mit Fug und Recht sagen, dass 1860 München in den vergangenen Jahren sicher nicht für sportlichen Erfolg und schon gar nicht für einen kontinuierlichen Aufbau stand. Hasan Ismaik, der jordanische Investor und Alleinherrscher der Sechziger, hatte jedoch eine finanzielle Großoffensive für den Fall des Klassenerhalts angekündigt. 50 Millionen Euro, so Ismaik, hätte er mindestens in den künftigen Kader pumpen wollen.

Fortunas Trainer Friedhelm Funkel hatte deshalb vor einigen Wochen, als noch keiner wirklich mit dem Abstieg der Münchner rechnete, diese in den Rang eines künftigen Aufstiegsfavoriten erhoben. Und genau das ist nun das Besondere an der neuen Zweiten Liga: Es gibt keine großen Favoriten mehr, niemanden wie den VfB und 96 in der abgelaufenen Saison. Ob Eintracht Braunschweig und Union Berlin, Dritter und Vierter der Abschlusstabelle, noch einmal so stark auftrumpfen können? Ob Sponsor Audi seinen Schützling Ingolstadt auf die Überholspur Richtung Wiederaufstieg stellt? Ob Darmstadt sich schnell regeneriert?

All diese Fragen sind offen, viel offener als die Ausgangsbasis im vergangenen Sommer. Und so könnten sich Chancen für Klubs eröffnen, die zuletzt schon froh sein mussten, nicht zu tief in die Abstiegszone zu rutschen oder allerhöchstens mal an der Spitzengruppe zu schnuppern. Dynamo Dresden gehört dazu, der VfL Bochum, vielleicht sogar der FC St. Pauli oder Fortuna.

Voraussetzung dafür ist, dass diese Vereine nicht nur ihr neues Ausflugsziel, die erst zwei Jahre alte Continental-Arena des SSV Jahn Regensburg, genießen, sondern ihre Hausaufgaben machen. In Fortunas Fall heißt das, möglichst rasch einen attraktiven Trikotsponsor zu finden und den Kader durch gezielte Verstärkungen zu ergänzen. Trainer Funkel wünscht sich vor allem Profis, die mehr Tempo ins Düsseldorfer Spiel bringen. Man darf gespannt sein, was der Transfermarkt in dieser nicht mehr ganz frühen Phase hergibt, um die ungewöhnlichen Chancen zu nutzen.

(jol)
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