Fortuna Düsseldorf "Das war brutal"

Hannover · Fortuna Düsseldorf bekommt in der zweiten Pokalrunde eine heftige Abreibung. Schon nach 16 Minuten liegen die Rot-Weißen mit 0:4 zurück. Am Ende steht es 1:6. Und die Düsseldorfer sind bedient.

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Foto: dpa, pst jai

Wie die Fortuna das Gehäuse von Schlussmann Michael Rensing verteidigte, war beinahe Comedy. Das Unheil nahm nach fünf Minuten seinen Lauf, als Innenverteidiger Alexander Madlung den Ball in die Füße von Artur Sobiech stolperte. Der Angreifer zog trocken ab — 0:1! "Das war der Brustlöser", sagte 96-Trainer Daniel Stendel. Aber es kam noch dicker für die Gäste: Felix Klaus und Martin Harnik übertölpelten die Düsseldorfer Abwehr. Und die Fortunen guckten so, als sei das alles gerade ein ziemlich schlechter Scherz gewesen.

"Es gibt keinen Grund zur Panik"

"Das war brutal", urteilte Vorstands-Boss Robert Schäfer. Die Rot-Weißen waren weder auf Augenhöhe, noch auf Ballhöhe. "Das war in den ersten 20 Minuten eine einzige Enttäuschung, eine ganz, ganz schlechte Mannschaftsleistung", sagte Trainer Friedhelm Funkel auf der Pressekonferenz. Fortunas Coach sprach von einem Klassenunterschied, betonte aber auch: "Es gibt keinen Grund zur Panik. Das war der erste Ausrutscher dieser Art."

Trotzdem war die Landung heftig. "Liebe tut halt manchmal weh!", schrieb ein Fan bei Twitter. Die Anhänger waren froh, als Schiedsrichter Benjamin Cortus pünktlich abpfiff. "Wir können uns nur aufrichtig bei unseren überragenden Fans entschuldigen", sagte Rensing. Diese wären das Beste an diesem Abend gewesen, ergänzte Klubchef Schäfer. Schlecht war alles andere. Zu allem Überfluss sah Linksverteidiger Lukas Schmitz noch die Rote Karte, als er Gegenspieler Marvin Bakalorz einen fiesen Tritt verpasste.

Eine Niederlage als Hallo-Wach-Erlebnis

Unglücksrabe Madlung, der den Schuss von Klaus zum 0:2 abfälschte, sagte das Erwartbare: "Wir sind als Kollektiv unter die Räder gekommen. Dass Fehler gemacht werden, gehört bei einem Fußballspiel dazu. Hannover hat die Qualität, diese auszunutzen." Die Pleite sei ein "Hallo-Wach-Erlebnis" gewesen, versprach der Routinier, der seinen Stiefel alles andere als routiniert herunterspielte.

Adam Bodzek stellte fest: "Viel ist gegen uns gelaufen, teilweise selbst verschuldet. Zusammenfassend kann man sagen, dass keiner sein Niveau erreicht hat." Aber auch der Sechser, der über 90 Minuten vom Gegner überlaufen wurde, wollte mit der Mannschaft nicht zu hart ins Gericht gehen: "Wir dürfen nicht alles über den Haufen werfen und negative Stimmung aufkommen lassen." Nur war das nach dem deftigen 1:6 leichter gesagt als getan.

Ex-Fortune Martin Harnik freute sich über seinen Doppelpack beim Startelf-Comeback für Hannover: "Das war schon ein Ding, gegen meine alte Liebe zu treffen, es tat gut." Im Ligaduell am 25. November erwartet er in der Esprit-Arena wachere Rheinländer: "Das wird eine ganz andere Partie."

(jado)
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