Fortuna Düsseldorf Der Druck auf die Fortuna wächst immer mehr

Düsseldorf · Die sechste Saisonniederlage von Fortuna Düsseldorf erhöht den Druck auf alle Beteiligten des Vereins. Neben Trainer Frank Kramer, der naturgemäß in vorderster Schusslinie steht, müssen sich auch weitere Verantwortliche hinterfragen. Vorstandsvorsitzender Dirk Kall ist für viele Fans der Sündenbock.

1. FC Kaiserslautern - Fortuna: Einzelkritik
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  • Der Trainer

"Hinterher sind es immer andere, die solche Fehler machen — das macht es auch schwer für Frank Kramer durch Änderungen Abhilfe zu schaffen", nahm Rachid Azzouzi seinen Cheftrainer nach der 0:3-Pleite beim 1. FC Kaiserslautern in Schutz. Auch vor dem Spiel hatte Fortunas Sportdirektor bei "Sky" erklärt, dass "Frank Kramer gute Arbeit" absolviere, "das ist der Grund, warum er nicht im Zentrum unserer Kritik steht."

Allerdings sagte Azzouzi auch: "Die Ergebnisse machen uns was aus." Und eben das ist ein großes Problem. Die Fortuna agiert extrem erfolglos, zudem zeigt sie nun seit drei Spieltagen keinerlei Hoffnung auf spielerische Besserung. Für die sportliche Darbietung ist Kramer verantwortlich. Auch wenn sich alle Beteiligten einig sind, dass der 43-Jährige der richtige Mann ist: Bei solch einem schwachen Saisonstart gerät der Trainer zwangsläufig in den Fokus der Kritik.

  1. Der Sportdirektor

Die ersten Stimmen werden nun laut, dass die Mannschaft nicht die notwendigen Qualitäten für die 2. Bundesliga habe. Didier Ya Konan oder Karim Haggui sollen ihren Zenit überschritten haben, Stürmer-Zugang Mike van Duinen kann bei seinen sporadischen Auftritten nur selten überzeugen. Für einige Fans fallen sie und weitere Fortunen in die Kategorie "Fehleinkauf".

Diese Kritik trifft Azzouzi, der als Sportdirektor für die Transfers die größte Verantwortung trägt. Ganz alleine ist Azzouzi allerdings nicht für die Zusammenstellung des Kaders verantwortlich, da einige Transfers noch von Ex-Sportvorstand Helmut Schulte eingefädelt wurden.

  1. Der Aufsichtsrat

Auch der Aufsichtsrat muss sich dementsprechend rechtfertigen, denn das Gremium muss jeden Transfer abnicken. Sprich: Wer bei der Fortuna derzeit spielt, genießt auch beim Aufsichtsrat Vertrauen. Kritik an der Transferpolitik ist auch Kritik an diesem Gremium. Allerdings haben sich Aufsichtsräte wie Marcel Kronenberg und Björn Borgerding, die öffentlich das Verhalten des Klubs beim "Flüchtlings-Aufnäher" kritisiert hatten, die Unterstützung der Fans gesichert.

  1. Der Vorstand

Eben das war nämlich der letzte große Aufreger zwischen Fans und Vorstand. Die Anhäger wollten, dass die Fortuna den Aufnäher, der von "Hermes" und "Bild" unterstützt wurde, boykottieren. Tat sie aber nicht — am Spieltag selber wurde dann das Logo des Boulevardblattes abgeklebt. Diese Diskussion war nur symptomatisch für das Verhaltnis der beiden Parteien. Dirk Kall wird seit der Rückrunde der katastrophalen Saison 14/15 von den Fans angezählt, die sportliche Misere wird vor allen Dingen ihm angeheftet.

Fakt ist, dass der Vorstand sich um den neuen Chefcoach Kramer bemüht hat. Er sollte die sportliche Wende bringen — tut dies aber bisher nicht. Daran müssen sich Kall und dessen Vorstandskollegen Paul Jäger und Sven Mühlenbeck messen. "Fortuna hat in den vergangenen Monaten zu viele Trainer verbraucht, ohne damit den nötigen Erfolg zu haben. Jetzt müssen wir uns ganz sicher sein", sagte Kall vor der Verpflichtung Kramers.

  1. Die Spieler

Ganz banal, darf aber auch nicht vergessen werden. Kritik müssen natürlich auch die Spieler einstecken. Sie stehen Spieltag für Spieltag auf dem Platz — sechs Punkte aus zehn Spielen sind bisher dabei herausgesprungen. Gerade in den vergangenen Wochen beeinflussten sie mit inidividuellen Fehlern die Partien maßgeblich. Die jüngsten Beispiele: Sowohl Lukas Schmitz als auch Christian Strohdiek patzten in Kaiserslautern, Michael Rensing begünstigte den einzigen Treffer beim Heimspiel gegen den SV Sandhausen.

(cfk)
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