Fortuna Düsseldorf "Die Defensive fängt ja vorne beim Anlaufen an"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat den ersten Pflichtspielsieg des Jahres vor heimischer Kulisse auch unter Interimstrainer Taskin Aksoy verpasst. Beim 2:2 gegen den VfL Bochum spielten die Gastgeber teils furios nach vorne - die Defensive wackelte aber bedenklich.

Fortuna Düsseldorf - VfL Bochum: die Fortunen in der Einzelkritik
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Fortuna - Bochum: Einzelkritik

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Michael Rensing gut gelaunt in der Esprit-Arena. Vor Kurzem gab es dieses Bild zu sehen, allerdings entstand es nicht nach dem Spiel von Fortuna Düsseldorf gegen den VfL Bochum, sondern während seiner Vertragsverlängerung beim Zweitligisten. Am Freitagabend war die Stimmung beim Torhüter weniger gut.

Sein Team hatte gerade ein hart 2:2 (2:2) gegen den Konkurrenten aus dem Ruhrgebiet erkämpft. "Ich muss auch erst einmal ein bisschen überlegen, ob es ein Punktgewinn war oder zwei liegen gelassene Punkte", fing Rensing nachdenklich an, legte dann aber nach: "Auf jeden Fall bekommen wir wieder so ein Scheißtor hinten — da müssen wir wohl mit dem Punkt leben."

"Ich will gar nicht so auf die Defensive eingehen"

Der Ärger über die Gegentore saß offenbar tief, aber wer konnte es ihm verübeln? Beim ersten Gegentor ließ der bisherige Leistungsträger Jonathan Tah seinem Gegenspieler Stanislav Sestak deutlich zu viel Platz, beim 2:2 konnten die Bochumer das Spielgerät relativ problemlos durch den Düsseldorfer Strafraum bewegen, erneut war Sestak der Nutznießer.

"Ich will jetzt gar nicht so auf die Defensive eingehen, das ist leider schon ein altbekanntes Lied — dass zum Beispiel die Defensive schon vorne mit dem Anlaufen anfängt", nahm Rensing die Abwehrspieler um Tah und Bruno Soares in Schutz und die restlichen Kollegen vor der defensiven Viererkette in die Pflicht.

Lob und Schelte von Aksoy

Diese agierten allerdings zumindest in der Offensive gut, kombinierten gekonnt und selbstsicher in Richtung Bochumer Tor. Mit dem zwischenzeitlichen 2:1 waren die Gäste eigentlich noch gut bedient, die Fortunen hatten noch drei weitere hochkarätige Möglichkeiten vorzuweisen. "Was wir da gespielt haben, kam meiner Idee des schnörkellosen Offensivfußballs sehr nahe", bestätigte Interimstrainer Taskin Aksoy.

Aber auch er hielt sich mit Kritik - besonders am zweiten Gegentreffer - nicht zurück: "Kurz vor der Pause haben wir dann ein ganz ärgerliches Gegentor kassiert, das den Spielverlauf auf den Kopf gestellt hat."

Fortuna in der zweiten Halbzeit passiv

Das Bild änderte sich in der zweiten Halbzeit, die Düsseldorfer reagierten in den weiteren 45 Minuten fast nur noch. "Insgesamt haben wir spielerisch eigentlich ganz gut agiert, wollten das eigentlich in der zweiten Halbzeit genauso machen — nur ist uns das in der Ersten besser gelungen", so Lukas Schmitz.

Die Ausführungen von Teamkollege Oliver Fink klangen schon ein wenig nach Durchhalteparolen: "Die Qualität ist ja da, auch wenn man die nicht jede Woche so in dem Maße abrufen konnte — wir müssen einfach an uns glauben und weiter arbeiten." Auf dem Punkt brachte es letztlich Sergio da Silva Pinto, der schlicht erklärte: "Nach der zweiten Halbzeit ist das Ergebnis okay, aber zur Pause hätten wir 4:1 führen müssen."

(cfk)
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