Fortuna Düsseldorf Fortunas Defensive macht noch Sorgen

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf zeigt beim 5:3-Sieg bei Viertligist Alemannia Aachen viele Schwächen. Am Samstag um 15 Uhr geht das Testspielprogramm mit der Partie gegen den Drittligisten Preußen Münster im Paul-Janes-Stadion weiter.

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Fortuna gewinnt Test in Aachen

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Foto: Falk Janning

Fußball-Nostalgikern lief es nicht nur des eisigen Windes wegen eiskalt den Rücken herunter. Was hatten Fortuna und die Aachener Alemannia einst für großartige Kämpfe am Tivoli ausgetragen, meist vor dichtgefüllten Rängen. Und am Mittwoch? Da hallten beim Testspiel der beiden Klubs die Rufe der Spieler lauter von den Tribünen zurück als die Anfeuerungen der Fans. 5:3 gewann Zweitligist Fortuna bei der in die Viertklassigkeit abgestürzten Alemannia, und nur 1400 Zuschauer wollten das in der 32.960 Besucher fassenden Arena sehen.

Mehr Betrachter hatte der Testkick allerdings auch nicht verdient. Besorgniserregend war vor allem die Darbietung der Düsseldorfer Defensive in den ersten 45 Minuten, als besonders die Außenverteidiger Kevin Akpoguma und Fabian Holthaus einen äußerst unsicheren Eindruck. Völlig neben der Spur fuhr zudem Ersatztorhüter Lars Unnerstall, der beide Treffer des Viertligisten auf seine Kappe nehmen musste und es in dieser Verfassung schwer haben wird, im Kampf gegen Stammkeeper Michael Rensing Ansprüche anzumelden.

Bemerkenswert ist freilich die Geschichte des Aachener Ausgleichsschützen Daniel Engelbrecht: Der 25-Jährige war im Juli 2013, damals noch im Trikot der Stuttgarter Kickers, in der Partie gegen Erfurt mit einem Herzstillstand zusammengebrochen, wurde reanimiert und spielt nun mit einem fest im Brustkorb implantierten Defibrillator. Kerem Demirbays Comeback nach fünfwöchiger Sperre ging angesichts dieser Eindrücke fast ein wenig unter. Der 22-Jährige agierte neben Julian Koch als offensiverer Part einer Doppel-Sechs, davor spielten in Mike van Duinen und Didier Ya Konan erneut zwei echte Spitzen.

Nach der Pause, nun in einer Formation, die der möglichen Liga-Startelf bedeutend näher kam, zeigte sich der Favorit verbessert, beileibe aber noch nicht sattelfest. Viel zu viel Raum gaben die Gäste den eifrigen, aber limitierten Aachenern, die das zu ihrem dritten Torerfolg nutzen. Wenigstens klappte es nun vorn, was sich in schönen Abschlüssen von Alex Madlung (2) und Emmanuel Iyoha sowie munteren Kombinationen widerspiegelte.

Am Samstag um 15 Uhr geht Fortunas Testspielprogramm mit der Partie gegen den Drittligisten Preußen Münster im Paul-Janes-Stadion weiter. Zwei Tage später fliegen die Düsseldorfer dann für eine Woche ins Trainingslager nach Belek. Trotz des Terroranschlags im 700 Kilometer entfernten Istanbul zieht Fortuna eine Absage der Türkeireise nicht in Erwägung. "Natürlich ist es schlimm, was in Istanbul geschehen ist", sagt Sportdirektor Rachid Azzouzi. "Absolute Sicherheit gibt es aber nirgendwo. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es in Belek gefährlicher ist als andernorts auf der Welt."

(jol)
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