Fortuna Düsseldorf Fortunas Neue zeigen mehr als nur Ersatz

Düsseldorf · Takashi Usami und Benito Raman sind für den nach Hannover gewechselten Ihlas Bebou geholt worden. Nun haben sie ein eindrucksvolles Debüt bei Fortunas 3:2-Sieg gegen Union Berlin gefeiert. Der Japaner erzielte das wichtige Tor zum 2:2.

Fortuna Düsseldorf - Union Berlin: Einzelkritik
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Fortuna - Berlin: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Erinnerungen werden wach: Als Florian Neuhaus in der 90. Minute das 3:2-Siegtor für Fortuna erzielt, brechen alle Dämme. So wie am 4. November 2011 als Ranisav Jovanovic in der Schlussminute das 2:1 erzielte und der damalige Trainer Norbert Meier völlig losgelöst auf die Spielertraube sprang. Mit einigen Minuten Abstand meinte er, er habe sich verhalten wie eine "brünftige Hirschkuh". Am Saisonende stand der Bundesliga-Aufstieg. Nach sechs Jahren träumen die Fans des Spitzenreiters wieder davon.

Das ist auch möglich, weil dem Verein ein Coup gelungen ist. Als Ihlas Bebou vor zwei Wochen für fünf Millionen Euro nach Hannover wechselte, waren sich alle einig, dass es aus wirtschaftlicher Sicht ein gutes Geschäft war. Ungewiss war jedoch, ob die sportliche Lücke geschlossen werden kann. Immerhin war Bebou laut Trainer Friedhelm Funkel ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann.

Die Frage, ob die Lücke geschlossen wurde, wurde gestern eindrucksvoll beantwortet: Benito Raman, von Standard Lüttich mit Kaufoption ausgeliehen, und Takashi Usami, vom FC Augsburg auf Leihbasis gekommen, sind mehr als nur Ersatz. Raman bot eine überragende läuferische Leistung und setzte vor der Pause auf der rechten Seite die Akzente. Usami wurde eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt und sorgte mit dem Ausgleich zum 2:2 für die Wende.

Dass die beiden Neuen, die erst seit wenigen Tagen in Düsseldorf sind, von Funkel sofort eingesetzt wurden, gehört zur Strategie des Trainers und war nicht etwa ein Glücksgriff. Das hat er zuvor mit Niko Gießelmann, Jean Zimmer und Florian Neuhaus ebenso praktiziert wie bereits in der vergangenen Saison mit Andre Hoffmann oder Robin Bormuth. So stärkt der Coach das Selbstvertrauen der Spieler und fördert ihre schnellstmögliche Integration ins Team.

"Dass ich in der Startformation stand, hat mich nicht überrascht. Das hatte sich im Training bereits abgezeichnet", sagte Benito Raman. "Und es ist ein ausgezeichnetes Gefühl. Wir sind nach dem 1:2-Rückstand nicht in die Knie gegangen." An das Spiel in der zweiten Liga müsse er sich noch gewöhnen. "Es ist schneller und härter als in Belgien."

Diese Umstellung benötigt Takashi Usami natürlich nicht. "Ich bin sehr froh, dass ich dieses wichtige Tor erzielt habe, vor allem aber, dass wir gewonnen haben", sagte der 25 Jahre alte Japaner, der sagte, dass der Ausgleich kein Zufallsprodukt war: "Diese Übung absolvieren wir im Training fast jeden Tag. Platz eins ist schön, aber nicht wichtig. Entscheidend ist, wo wir am Saisonende stehen."

(ths)
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