Fortuna Düsseldorf Azzouzi: "Die Trainersuche liegt in meiner Verantwortung"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf sucht mal wieder nach einem passenden Cheftrainer. Nach der Entlassung Frank Kramers wurde Rachid Azzouzi mit dieser Aufgabe betreut. Der Sportdirektor sagte zu der Beurlaubung Kramers: "Es war die schwerste Entscheidung meiner Karriere."

 Frank Kramer (l.) und Rachid Azzouzi zwei Tage vor dessen Entlassung.

Frank Kramer (l.) und Rachid Azzouzi zwei Tage vor dessen Entlassung.

Foto: Falk Janning

<u>Am frühen Sonntagabend war es eigentlich klar</u>, am Montag um 12.57 Uhr bestätigte es dann der Verein ganz offiziell: Kramer, der personifizierte Fortuna-Umbruch zur Saison 15/16, wurde beurlaubt. Der 43-Jährige konnte die schwere Aufgabe, das Team in die Erfolgsspur zurückzuführen, nicht meistern. Bei einem Blick auf seine Bilanz ist man geneigt zu sagen, dass er gnadenlos gescheitert ist. 17 Pflichtspiele absolvierte er, vier Mal ging seine Mannschaft als Sieger vom Platz — mittlerweile rangiert die Fortuna auf dem 17. Tabellenplatz.

"Wir haben die Spiele gründlich analysiert und es war ein Stück weit erschreckend, wie einige Spiele verloren wurden. Deshalb war ich nicht mehr zu 100 Prozent überzeugt, das Ding noch drehen zu können", erklärte Azzouzi am Montag während des Mannschaftstrainings: "Wenn ich diese Überzeugung nicht mehr habe, muss ich mit dem Trainer und den Leuten vom Vorstand sprechen."

Als die Entscheidung letztlich getroffen war, traf sich Azzouzi mit Kramer, der sich noch von der Mannschaft persönlich verabschiedete, außerhalb des Arena-Geländes, wo zahlreiche Pressevertreter auf die Protagonisten umsonst warteten. "Es war die schwerste Entscheidung, die ich bislang in diesem Beruf treffen musste. Ich habe Frank menschlich sehr geschätzt", gestand Azzouzi.

Bis auf Weiteres wird Co-Trainer Peter Hermann übernehmen, ein neuer Chefcoach soll aber definitiv kommen. Die Suche nach dem passenden Trainer übernimmt nicht Interims-Vorstandsvorsitzender Paul Jäger, sondern der Sportdirektor. "Die Trainersuche liegt in meiner Verantwortung. Ich werde einen Trainer vorschlagen, von dem ich zu 100 Prozent überzeugt bin", sagte Azzouzi — fügt aber noch an: "Es gibt keinen konkreten Kandidaten. Ich habe aber die Fürsorgepflicht für den Verein, mich nach einem Spiel wie in St. Pauli damit zu beschäftigen. Das habe ich auch mit Frank Kramer besprochen. Der kurzfristige Erfolg ist jetzt natürlich wichtig, es darf aber ruhig jemand sein, der längerfristig hier arbeitet."

<u>Sehen Sie hier die Bilderstrecke "Wer folgt auf Frank Kramer?"</u>

(cfk)
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