Tops und Flops Fortunas durchwachsene Bilanz bei Wintertransfers

Noch ist nicht sicher, ob Zweitligist Fortuna bis zur Schließung des Wechselfensters am Monatsende noch einmal aktiv wird. Die Vergangenheit lehrt: Nicht immer war alles Neue auch wirklich gut.

 Genki Omae kam im Januar 2013 zur Fortuna.

Genki Omae kam im Januar 2013 zur Fortuna.

Foto: rpo, Falk Janning

Ob Wintereinkäufe sinnvoll sind, ist seit eh und je umstritten. "Ich habe noch nie erlebt, dass man im Winter richtig gute Transfers tätigen kann", sagte Fortunas früherer Manager Helmut Schulte gerne. Gänzlich ausschließen will der aktuelle Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer eine Neuverpflichtung noch in diesem Monat trotz der Tabellenführung jedoch nicht. Geplant sei nichts, aber: "Wir halten die Augen offen, ob sich etwas ergibt." Noch bis zum 31. Januar, 18 Uhr, hat Fortuna Zeit, ihren Kader zu ergänzen.

In den vergangenen Jahren haben die Düsseldorfer während der Winter-Transferperiode häufig das Personal ausgetauscht. Die Nachbesserungen zu Jahresbeginn brachten aber oft nicht den erhofften Erfolg. Die Liste der Wechsel-Flops ist jedenfalls lang. Doch es gab auch eine ganze Reihe von Ausnahmen von dieser Regel. Eine Trefferquote von 100 Prozent gelang Fortuna in der Saison 2010/11, als sie mit allen drei Winter-Zugängen Glücksgriffe tat.

Da verpflichtete sie den damals 25-jährigen Adam Bodzek vom MSV Duisburg, der bis heute zu den tragenden Säulen der Mannschaft gehört. Außerdem kam der Däne Ken Ilsö (24) vom FC Midtjylland, der gleich in seinem ersten Spiel drei Treffer zum 6:0 über den FSV Frankfurt beisteuerte. Und schließlich nahmen die Düsseldorfer den vereinslosen Sascha Rösler (32) unter Vertrag, der bei den Rot-Weißen noch einmal richtig Gas gab, seinen dritten Frühling erlebte und heute als Teammanager wirkt.

Ein Jahr später waren die Bemühungen auf dem Winter-Transfermarkt weniger erfolgreich: Sowohl der ablösefrei vom FC Inter Turku gewechselte Finne Timo Furuholm (24) als auch der vom 1. FC Köln ausgeliehene Pole Adam Matuszczyk (22) schafften nicht den Sprung in die Stammelf. In der Saison 2012/13 holten die Rot-Weißen im Januar sogar gleich fünf Spieler, darunter für eine halbe Million Euro den pfeilschnellen Ivorer Mathis Bolly (22) von Lilleström SK, der wegen seiner Verletzungsanfälligkeit aber nie den Durchbruch schaffte. Das gleiche Schicksal erlitten der Ecuadorianer Cristian Ramírez (Independiente del Valle), der Japaner Genki Omae (Shimizu S-Pulse) sowie Robert Tesche (Hamburger SV). Allein der Tscheche Martin Latka (28), ablösefrei vom SK Slavia Prag gewechselt, war als Innenverteidiger ein echter Gewinn für den Verein.

Im Januar 2014 holten die Flingerner in Michael Liendl (28) nur einen Spieler: Mit dem für eine Viertelmillion Euro vom Wolfsberger AC verpflichteten Österreicher machten die Düsseldorfer zwar nichts falsch, doch der begnadete Techniker konnte im zentralen Mittelfeld den Abwärtstrend des Teams nicht stoppen. Im Abstiegskampf der Saison 2015/16 kamen Justin Kinjo (18) von 1860 München, Charalampos Mavrias (21) als Leihe vom AFC Sunderland, Nikola Djurdjic (29) als Leihe vom FC Augsburg und der arbeitslose Alexander Madlung (33). Mavrias und Madlung wurden zu wichtigen Stützen in Abwehr und Mittelfeld und waren maßgeblich am knappen Klassenerhalt beteiligt - doch langfristig blieben sie nicht.

Im Vorjahr schlossen sich Nachwuchs-Nationalspieler Gökhan Gül (18) vom VfL Bochum und André Hoffmann (23) von Hannover 96 zur Saisonmitte den Fortunen an. Vor allem Hoffmann erweist sich dabei als großer Glücksgriff. Von dem Innenverteidiger erhoffen sich die Düsseldorfer noch sehr viel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort