Fortuna Düsseldorf Ein halbes Jahr ohne Heimsieg

Düsseldorf · Jede Serie geht mal zu Ende. Fortunas Sieglos-Serie im eigenen Stadion hält sich allerdings hartnäckig. Die Düsseldorfer sind in akute Abstiegsgefahr geraten, weil in der Esprit-Arena der Wurm drin ist.

Fortuna - St. Pauli: Reaktionen
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Foto: dpa, rwe gfh

Am 21. Oktober 2016 feierten die Flingerner in ihrem Wohnzimmer eine rot-weiße Party gegen Arminia Bielefeld. Das Spiel ging 4:0 aus, die Welt war in Ordnung, Tabellenplatz sieben mehr als ordentlich. Durch die 1:3-Pleite gegen St. Pauli warten die Fans mittlerweile ein halbes Jahr auf die nächste Party. In der Heimtabelle steht Fortuna mit 15 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Noch dramatischer: In der regulären Tabelle kommt der Keller ebenfalls bedrohlich nahe.

Magere drei Heimpunkte in der Rückrunde

Nur gegen Hannover 96, den 1. FC Kaiserslautern, den 1. FC Heidenheim und Union Berlin punkteten die Düsseldorfer seit dem Bielefeld-Spiel auf heimischem Platz. Die Partien gegen Dynamo Dresden, 1. FC Nürnberg, SV Sandhausen, Eintracht Braunschweig, 1860 München und den FC St. Pauli gingen allesamt in die Hose. Würden die 34 Spieltage einzig und allein in der Esprit-Arena ausgetragen werden, wären die Rheinländer wohl längst abgestiegen.

Die Zuschauerzahlen sinken kontinuierlich, natürlich. Man muss den Verein schon heiß und innig lieben, um sich regelmäßig das Wochenende versauen zu lassen. Warum die Mannschaft im eigenen Stadion so nervös auftritt, können die Verantwortlichen nicht so wirklich erklären. Trainer Friedhelm Funkel versuchte es in der Vergangenheit schon einige Male.

Fortuna Düsseldorf: Bellinghausen und Bormuth trainieren wieder
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Bellinghausen und Bormuth trainieren wieder

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Foto: Falk Janning

"Im eigenen Stadion müssen wir sehen, dass wir unsere Angriffsbemühungen besser absichern", sagte der 63-Jährige beispielsweise auf der Pressekonferenz vor dem St. Pauli-Spiel. Tatsächlich standen die Hausherren stabil, bis sich mit Adam Bodzek und André Hoffmann zwei Defensivspieler selbst aus der Partie nahmen. Fortuna beendete die Begegnung mit neun Mann und drei Gegentoren. Es war wohl der schlimmste Spieltag der Saison, ein weiterer Tiefpunkt einer miserablen Rückrunde.

"Meine Mannschaft hat die Niederlage nicht verdient"

Funkel stellte sich nach dem Spiel vor seine Schützlinge: "Meine Mannschaft hat die Niederlage nicht verdient — das macht mir Mut für die Zukunft", bemühte der Trainer eine Durchhalteparole. Kapitän Oliver Fink klang da schon pessimistischer. "Wir müssen uns große Sorgen machen", sagte der Leitwolf: "Für uns geht es jetzt darum, zu regenerieren, das Spiel hat richtig Kraft gekostet — und so wie es aussieht auch ein paar Spieler."

Kevin Akpoguma hat sich den ersten Halswirbel gebrochen — Saison-Aus. Bodzek und Hoffmann sind gesperrt. Und am kommenden Sonntag wartet Aufstiegsaspirant Hannover 96 (13.30 Uhr/Live-Ticker). Die gute Nachricht: Das Spiel findet in Niedersachsen statt. Auswärts gab's immerhin schon 20 Zähler für die Rot-Weißen.

Fink sehnt sich nach einem dreckigen Sieg

"Wir müssen endlich einmal einen richtig dreckigen Sieg landen, dann sieht die Welt hoffentlich besser aus", sagte Fink. Vier Spiele stehen noch auf dem Programm: Nach dem Duell mit Hannover kommen die Würzburger Kickers in die Esprit-Arena. Danach geht's nach Nürnberg, am letzten Spieltag ist Aue zu Gast. Fortuna hat den Klassenerhalt weiter in der eigenen Hand — doch dafür muss endlich mal wieder ein Heimsieg her.

(jado)
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