Fortunas André Hoffmann Ein Hoffnungsträger auf der Ersatzbank

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf verpflichtete im Winter André Hoffmann, um die Abwehr zu verstärken. Seitdem sitzt der 24-Jährige Woche für Woche auf der Bank – und kommt in der 2. Bundesliga auf gerade einmal sechs Minuten Spielzeit.

Fortunas André Hoffmann in einem Testspiel gegen die japanische Hochschulauswahl.

Fortunas André Hoffmann in einem Testspiel gegen die japanische Hochschulauswahl.

Foto: janning

Fortuna Düsseldorf verpflichtete im Winter André Hoffmann, um die Abwehr zu verstärken. Seitdem sitzt der 24-Jährige Woche für Woche auf der Bank — und kommt in der 2. Bundesliga auf gerade einmal sechs Minuten Spielzeit.

In Hannover stand Hoffmann auf dem Abstellgleis. Der mittlerweile entlassene Trainer Daniel Stendel hatte den häufig verletzten Abwehrmann aussortiert. Die Perspektive — fußballerisches Talent hin oder her — war bei den Niedersachsen schlecht. Die Düsseldorfer schlugen zu, sicherten sich einen technisch starken Allrounder mit Bundesligaerfahrung.

"Fortuna hat sich extrem bemüht, wir haben relativ früh Gespräche geführt, auch andere Klubs waren an mir interessiert", sagte Hoffmann, der von dem Weg überzeugt ist, auf junge Spieler zu setzen, damals. Noch überzeugter wäre er vermutlich, wenn er einer der jungen Spieler wäre, denen Trainer Friedhelm Funkel das Vertrauen schenkt.

Hoffmann-Transfer ein Vorgriff auf den Sommer

Denn für sechs Minuten Fußball hätte Hoffmann vermutlich nicht die Umzugskartons packen müssen. Stendel steht in Hannover mittlerweile nicht mehr an der Seitenlinie. Vielleicht hätte der gebürtige Essener bei André Breitenreiter eine neue Chance bekommen. Hätte, wäre, wenn. Es gilt, Funkel umzustimmen.

"Speziell im Hinblick auf die kommende Spielzeit sind wir sehr froh, dass wir André an uns binden konnten", sagte der 63-Jährige, als der Deal Anfang Januar unter Dach und Fach war. Fortuna hat Hoffmann ausgeliehen und eine Kaufoption vereinbart. Man hätte heraushören können, was Funkel mit ihm vorhat.

Im Sommer muss notgedrungen umgebaut werden: Der ausgeliehene Innenverteidiger Kevin Akpoguma kehrt aller Voraussicht nach zu TSG 1899 Hoffenheim zurück, der Vertrag mit Routinier Alexander Madlung läuft aus. Ob Kaan Ayhan bleiben wird, ist noch nicht abzusehen. Hoffmann dürfte ein gefragter Mann werden, wenn er noch etwas Geduld aufbringt.

Zwei Kurzeinsätze, zwei Siege

Momentan ist es sicherlich nicht einfach. Eine Minute gab's beim 2:1 in Bochum, fünf Minuten beim 3:0 in Karlsruhe. Immerhin: Wenn Hoffmann in der Rückrunde gespielt hat, feierte Fortuna Siege. Apropos verletzungsanfällig: Fünf Spiele fehlte der Mann, der "schnell helfen" wollte, mit einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. Dreimal versauerte er auf der Bank, obwohl er fit war. Wirklich in Bewegung kam Hoffmann nur in den Tests gegen die Rumänen aus Craiova (1:1) und die japanische Hochschulauswahl (1:3).

Am Dienstag rechneten viele mit seinem Startelf-Debüt gegen Arminia Bielefeld. Robin Bormuth fehlte in der Innenverteidigung, Oliver Fink im Mittelfeld. Allzweckwaffe Hoffmann hätte wohl beide Rollen übernehmen können, doch Funkel entschied sich vorne für Emmanuel Iyoha und hinten für Alexander Madlung, was ihm einige Fans übel nahmen. Braucht man Hoffmann etwa nicht? So vogelwild, wie es bei Fortuna manchmal auf dem Platz zugeht, ist die Antwort klar: Man braucht ihn definitiv.

Abwehr wackelt in Bielefeld bedenklich

Routinier Madlung sah beim 0:1 nicht gut aus. Das galt aber für die komplette Abwehrreihe, die sich durch das Spiel (1:2) zitterte. Gegen Berlin muss Fortuna am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) erneut auf den am rechten Sprunggelenk verletzten Bormuth verzichten. Hoffmann wäre mal wieder eine Option. Die im Winter-Trainingslager eingeübte Dreierkette ebenfalls. Wie wäre es also mit Hoffmann und Dreierkette, Herr Funkel?

(jado)
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