Fortuna Düsseldorf Fortunas Sieg der Einstellung

Düsseldorf · Mit dem 2:1 in Heidenheim landen die Düsseldorfer einen Sieg der Einstellung. Unter Interimstrainer Taskin Aksoy ist das Selbstvertrauen zurückgekehrt, auch bei einer Führung weiter nach vorn zu spielen.

Fortuna Düsseldorf: Die Einzelkritik
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Heidenheim - Fortuna: Einzelkritik

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Taskin Aksoy hatte gesagt, es komme in Heidenheim weniger auf personelle Entscheidungen und Taktik an, vielmehr sei die Einstellung der Spieler entscheidend. So verzichtete der Interimstrainer, der seit der Beurlaubung von Oliver Reck das Sagen hat, darauf, die Mannschaft völlig umzukrempeln, doch setzte er ein deutliches Zeichen und nahm zunächst Adam Bodzek aus dem Team.

Eine gleichermaßen mutige wie richtige Entscheidung. Die zuletzt gezeigten Leistungen Bodzeks rechtfertigten seine Aufstellung ebenso wenig wie die mentale Schwäche, die der defensive Mittelfeldspieler offenbart hatte. Er wirkte in den vergangenen Tagen niedergeschlagen, doch gerade in dieser Situation benötigte die Mannschaft einen Kapitän, der mit breiter Brust vorangeht und die anderen mitreißt. Eine Rolle, die Bodzek zuletzt nicht ausfüllte.

Doch den Kapitän auf die Bank zu setzen - das überlegt sich jeder Trainer zweimal. Insofern war es auch mutig von Aksoy, der Oliver Fink zum Mannschaftsführer bestimmte, den er neben Routinier Sergio Pinto auf der Sechser-Position stellte und für Stabilität vor der Abwehr sorgen wollte.

Team schüttelt sich nach Gegentreffer kurz

In der Viererkette, die wie erwartet auflief, bildeten Bruno Soares und Jonathan Tah das Duo im Zentrum. Ihnen kam die Aufgabe zu, die beiden gefährlichen Torjäger Florian Niederlechner (neun Treffer) und Marc Schnatterer (acht) auszuschalten. Allerdings wirkte die Abwehr in der Anfangsphase alles andere als stabil. So musste die Fortuna, die mit frühem Pressing sehr lebendig begonnen hatte, nach elf Minuten einen empfindlichen Tiefschlag verkraften. Bruno Soares verlor einen schlampig geführten Zweikampf mit Robert Leipertz, der die Gastgeber in Führung brachte. Das hatte sich Aksoy, der von der ersten Minute an vor der Trainerbank stand, natürlich ganz anders vorgestellt.

Wie würde die Mannschaft das verkraften? Welche Reaktion würde sie zeigen? Sie schüttelte sich nur kurz. Dabei half ihr, dass sie bereits zehn Minuten später zum Ausgleich kam. Nach einer Ecke von Michael Liendl war Fink mit dem Kopf zur Stelle. Da zahlte es sich aus, dass Aksoy in der kurzen Zeit zumindest zwei verschiedene Varianten bei Eckbällen einstudiert hatte.

Nach dem Wechsel drängte Fortuna auf die Führung, die Axel Bellinghausen nach schönem Zuspiel von Liendl glückte. Anschließend war Aksoys Handschrift — nun auch wieder mit Bodzek — erneut zu erkennen. Zwar konnte Fortuna die ein oder andere Chance der Gastgeber nicht verhindern, doch spielte die Mannschaft, ganz anders als gegen Nürnberg, weiter nach vorne. Sie suchte die Entscheidung und entlastete die Abwehr, anstatt sich ängstlich hinten reinzustellen. Ein Sieg der Einstellung.

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