Fortuna Düsseldorf Eine Zuflucht für Ex-Fortunen

Düsseldorf · Wenn die Fortunen am Samstag (13 Uhr/Live-Ticker) bei der SpVgg Greuther Fürth auflaufen, treffen sie auf drei Ex-Kollegen. Neben Mathis Bolly und Sercan Sararer spielt seit dem Winter auch Johannes van den Bergh in Mittelfranken.

 Früher Kollegen, jetzt Gegner: Johannes van den Bergh (li.) und Axel Bellinghausen.

Früher Kollegen, jetzt Gegner: Johannes van den Bergh (li.) und Axel Bellinghausen.

Foto: dpa, Marc Müller

Wenn die Fortunen am Samstag (13 Uhr/Live-Ticker) bei der SpVgg Greuther Fürth auflaufen, treffen sie auf drei Ex-Kollegen. Neben Mathis Bolly und Sercan Sararer spielt seit dem Winter auch Johannes van den Bergh in Mittelfranken.

Johannes van den Bergh ist zurück in Deutschland. Sein Glück suchte der Linksverteidiger zuletzt für ein halbes Jahr in Spanien, fand es beim FC Getafe aber nicht. Jetzt versucht der 30-Jährige ein Comeback in der 2. Bundesliga. Kaum im Frankenland angekommen, empfängt der Leihspieler auch schon reihenweise alte Bekannte im Sportpark Ronhof.

Das Wiedersehen mit Ex-Klub Mönchengladbach war schon mal nicht ganz so prickelnd. Im Achtelfinale des DFB-Pokals gab's ein 0:2, van den Bergh blieb zur Pause in der Kabine, was den Abwehrmann gewurmt haben wird. Dass er zuletzt beim 0:0 in Aue 90 Minuten auf der Bank hockte, erinnerte ihn wohl an die Zeit in Spanien. Van den Bergh will sich endlich freispielen, nachdem es nicht mehr so rund lief. Nun kommt der nächste Ex-Verein.

Im Sommer 2013 hatte der Verteidiger Fortuna, seine "Fußball-Familie", nach vier Jahren und 134 Spielen verlassen. Van den Bergh blieb in der Bundesliga bei Hertha BSC, als Rot-Weiß den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Ein Holz-Relief mit Fortuna-Logo gab's damals zum Abschied. Die Stimmung im Team war mies. Auch Andrey Voronin machte Schluss. Der Stürmer erschien nicht mal, um Tschüss zu sagen.

Sprinter Bolly kommt nicht aus den Startlöchern

In der Zwischenzeit ist viel passiert. Grob zusammengefasst: Während Fortuna in der 2. Bundesliga ums Überleben kämpfte, versuchte van den Bergh sich als Bundesligaspieler zu beweisen. Das gelang erst ganz gut, dann immer weniger. Schließlich war er in der Hauptstadt außen vor. Unter Trainer Jos Luhukay noch Stammspieler, spielte er bei Pal Dardai keine Rolle mehr. Die Zweitklassigkeit in Spanien rief. Dort saß er auf der Ersatzbank wenigstens im Warmen. Wettkampfmodus ade.

In Fürth soll jetzt alles anders werden. Und dafür zieht er mit zwei weiteren Ex-Fortunen an einem Strang: Mathis Bolly und Sercan Sararer. Bolly war in Düsseldorf immer zu schnell für sich selbst — oft verletzt, selten erfolgreich. In Fürth fiel der 26-Jährige dann elf Spieltage mit einer Patellasehnenreizung aus. Ernüchternd für ihn und seinen neuen Arbeitgeber. Immerhin durfte er seitdem in acht Partien 402 Minuten ran. Das Tordebüt gab's am 2. Dezember beim 2:1 in Karlsruhe.

Sararer beschäftigt die medizinische Abteilung

Auch Sararer, der Fortuna im vergangenen Sommer verließ und bei seinem Ausbildungsverein eine Zuflucht fand, ist in Mittelfranken Teilzeitarbeiter: Hüftprobleme, Schmerzen an den Lendenwirbeln, Bluterguss im Wadenmuskel, grippaler Infekt. Der 27 Jahre alte Angreifer, nur ein paar Kilometer weiter in Nürnberg geboren, beschäftigt eher die medizinische Abteilung, als die gegnerische Abwehrkette. Zu einem Ligator in acht Begegnungen kommen zwei Vorlagen — eine davon für Bolly.

Bei der tristen Nullnummer in Aue standen am vergangenen Freitag sowohl Sararer und Bolly auf dem Platz, im Gegensatz zum 1:1 in der Esprit-Arena, als sie verletzt fehlten. Wenn die Flingerner im Sportpark Ronhof zu Gast sind, dürften Bolly, Sararer und van den Bergh besonders motiviert sein. Ihre Vergangenheit hat jedoch gezeigt: Motivation ist im Profi-Fußball nicht alles.

(jado)
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