Fortuna Düsseldorf Iyoha will sich in Blickpunkt spielen

Düsseldorf · Der 18-jährige Stürmer des Zweitligisten Fortuna hat sich für diese Saison viel vorgenommen. Dafür hat er in der spielfreien Zeit an seiner Fitness gearbeitet und zeigt das derzeit im Trainingslager in Österreich.

 Die Postkartenidylle sieht nach Urlaub aus - das täuscht aber: Emmanuel Iyoha bereitet sich mit der Fortuna in Maria Alm auf die Saison vor.

Die Postkartenidylle sieht nach Urlaub aus - das täuscht aber: Emmanuel Iyoha bereitet sich mit der Fortuna in Maria Alm auf die Saison vor.

Foto: Christof Wolff

Einfach nur so in den Tag hinein zu leben, von Trainingseinheit zu Trainingseinheit zu denken - das ist nicht Emmanuel Iyohas Ding. Obwohl Fortunas Offensiv-Hoffnung aus dem eigenen Nachwuchs erst 18 Jahre alt ist, plant Iyoha bereits jetzt für die Zeit nach der Karriere als Fußballprofi. "Im Oktober möchte ich ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement aufnehmen", sagt der gebürtige Düsseldorfer. "Das ist ein Sektor, für den ich mich sehr interessiere und in dem ich später gern arbeiten möchte."

Viel hat nicht gefehlt, und Iyoha hätte schon im vergangenen Herbst das Studium begonnen, unmittelbar nach seinem Abitur auf dem Oberkasseler Comenius-Gymnasium (Schnitt 2,6). "Dann erhielt ich aber die Chance in Fortunas Profikader", erklärt der Lockenkopf, "und darauf wollte ich mich dann doch voll konzentrieren. Dazu noch ein Studium, das wäre zu viel Neues auf einmal gewesen."

Seine Chance im Zweitliga-Team hat er in jedem Fall genutzt. Obwohl seinerzeit der Jüngste im Kader, wurde Iyoha viermal eingewechselt, beim 0:0 in Paderborn sogar schon zur Pause. Einmal, beim 0:3 gegen Union Berlin, war er gar von Beginn an dabei und blieb eine Stunde lang auf dem Feld. Zum 18er-Kader gehörte er beinahe regelmäßig.

Keine schlechte Bilanz für einen Neuling in einem Fußball-Kader, zumal er noch immer der jüngste Fortuna-Profi ist. "Naja, im Trainingslager hier in Maria Alm nicht ganz", korrigiert er. "Karlo Majic ist sogar 1998er-Jahrgang." Der Kroate ist Trainer Friedhelm Funkel zufolge freilich erst einmal für die U19-Junioren der Fortuna vorgesehen, sollte in Österreich lediglich hineinschnuppern.

"Emma", wie er allseits gerufen wird, hat in der neuen Saison die große Chance, sich noch stärker in den Blickpunkt zu spielen. Hilfreich ist für ihn dabei seine Vielseitigkeit: Der 1,91-Meter-Mann kann als vorderster Stoßstürmer, hinter der Spitze und auf beiden offensiven Außenbahnen eingesetzt werden. Dabei will sich Iyoha gar nicht festlegen, welche Rolle ihm am liebsten ist. "Ganz vorne drin hat man mehr Ruhe und mehr Freiheiten", sagt er. "Außerdem habe ich durch meine Länge einige Vorteile, zum Beispiel im Kopfballspiel. Hängende Spitze spiele ich aber auch gern, auf den Flügeln sowieso. Vor allem links, da kann ich gut nach innen ziehen und mit meinem stärkeren rechten Fuß abschließen."

Seine Größenvorteile hat der deutsche U19-Nationalspieler in der kurzen Sommerpause noch einmal unterstrichen - mit beachtlichem Muskelaufbau. "Okay, ich war im Sommer in der Reha", berichtet Iyoha lächelnd. "Da habe ich auch ein bisschen was an der Oberkörper-Muskulatur gemacht."

Ein bisschen was? Das Ergebnis ist jedenfalls der Körper eines Modellathleten. "Durch körperliche Kraft wird man auch mental stärker", sagt der Stürmer. "Man hat einfach ein ganz anderes Bild von sich selbst."

Das Bild, das die maßgeblichen Fortunen von ihm haben, ist ohnehin positiv, und er erfährt dabei stetige Unterstützung. "Der Trainer sucht immer wieder das Gespräch mit uns", lobt Iyoha. "Ich finde es sehr gut, dass er keinen im Dunkeln stehen lässt." Funkel behandele jeden gleich - und das erhöht noch einmal Emmanuel Iyohas Motivation für kommende Aufgaben. Sofern das überhaupt noch möglich war.

(RP)
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