Fortuna Düsseldorf Fortuna erklärt Verbot von Anti-Leipzig-Fahne

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat eine Zaunfahne der Fan-Gruppe "Fortuna Mafia" verboten. Darauf zu sehen: Figuren aus der Zeichentrickserie "Die Simpsons", die mit Maschinengewehren auf das Logo von Bundesligist RB Leipzig schießen. Jetzt äußerte sich der Klub dazu.

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Foto: Endermann Andreas

Neben den zwei Simpsons-Figuren im Mafia-Anzug prangt auf der schwarzen Fahne der Schriftzug "Man wendet sich nicht gegen Tradition — gegen RB!"

"Fortuna Düsseldorf möchte sich nicht an einer Gewaltspirale beteiligen und dieser möglichst frühzeitig entgegenwirken. Deshalb wurde bei dem Banner der 'Fortuna Mafia' die bildliche Darstellung kritisiert und im Rahmen des Hausrechts untersagt", erklärte der Zweitligist nun in einer Stellungnahme zu dem Mitte März ausgesprochenen Verbot, die der "Supporters Club Düsseldorf" bei Facebook veröffentlichte.

Ziel sei es dabei aber nicht, die Kritik an aktuellen Entwicklungen im Fußball zu unterbinden. "Fortuna Düsseldorf stand und steht zur freien Meinungsäußerung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben", betonte der Klub. Das Banner werde vor dem Hintergrund der körperlichen Angriffe gegen Anhänger der Leipziger gesehen und entsprechend beurteilt.

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Foto: Falk Janning

Weiter heißt es in der Stellungnahme: "In der Vergangenheit haben Fortuna-Fans oft kreative Formen der Kritik gefunden, ohne unnötig unter die Gürtellinie zu gehen oder mit Gewalt zu drohen. Diese positive Kreativität ist wichtiger Bestandteil der positiven Fankultur unserer Fans. Satire und Humor sind für den Verein grundsätzlich gute Wege um auf Entwicklungen kritisch hinzuweisen."

Ein Mitglied der Fan-Gruppe schrieb allerdings bei Facebook, dass das Banner "Satire pur" sei. Auch bei anderen Anhängern der Rot-Weißen, die sich zahlreich in den sozialen Netzwerken äußerten, sorgte das Verbot für Unverständnis.

In der Bundesliga kam es in dieser Saison zu zahlreichen Plakat-Aktionen und Schmäh-Spruchbändern gegen RB Leipzig: in Berlin, Dortmund, Mönchengladbach oder Augsburg. Der Hass auf den Retortenverein, der von einem Mäzen gepusht wird, ist groß. In einigen Fällen ermittelte der Deutsche Fußball-Bund (DFB).

Fortuna erörterte das Thema in "guten Gesprächen" mit dem "Supporters Club Düsseldorf" — und erklärte: "In ähnlich gelagerten Grenzfällen wird Fortuna Düsseldorf in Zukunft erst eine Anhörung mit dem betroffenen Fan-Klub oder der Gruppe abhalten."

(jado)
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