Fortuna Düsseldorf "Es war ein geiles Gefühl, eine Befreiung"

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf kann doch noch gewinnen: Nach neun sieglosen Spielen hintereinander setzen sich die Rot-Weißen mit 2:1 (0:1) in Bochum durch. Die Freude sprudelt nur so aus den Kickern heraus.

VfL Bochum - Fortuna Düsseldorf: Einzelkritik
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Bochum - Fortuna: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Es war in den vergangenen Wochen gar nicht so einfach, Spiele von Fortuna Düsseldorf für Fußball zu halten. In Bochum pflegten die Spieler aber über 90 Minuten eine harmonische Beziehung zum Ball — und brachten ihn sogar zweimal im Kasten des Gegners unter. So schwer ist das mit dem Toreschießen anscheinend doch nicht.

Als Ihlas Bebou in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 2:1 verwandelte, brachen im Ruhrstadion alle Dämme. Die Fortunen stürmten zu ihren Fans, ließen sich von mehr als 3000 johlenden Anhängern feiern. Der erste Sieg 2017 tat wahnsinnig gut. Das merkte man den Spielern auch in den Katakomben der Arena an. Sie spürten den Erfolg scheinbar mit jeder Faser ihres Körpers.

Hennings beendet seine Durststrecke

"Es war ein geiles Gefühl für alle, eine Befreiung. Endlich wieder einen Sieg eingefahren und dann auch noch auswärts so einen kämpferischen", sagte der sonst so zurückhaltende Emmanuel Iyoha: "Das gibt Kraft. Man hat deutlich gesehen, dass jeder den Sieg wollte."

Vor allem Rouwen Hennings schien die drei Punkte erzwingen zu wollen. Der Angreifer war erstmals seit langer Zeit wieder ins Spiel der Flingerner eingebunden. Und er zeigte, wozu er fähig ist, wenn er in die Nähe des Balles kommt. Nach 48 Minuten besorgte der 29-Jährige das 1:1 per Direktabnahme. Fortuna war zurück in der Partie. "Es ist für mich natürlich ein schönes Gefühl, nach so langer Zeit wieder einmal getroffen zu haben. Ich hoffe, dass es von unserer Spielweise her so weitergeht."

"Wir haben endlich den Bock umgestoßen"

Mit dem Ausgleich kehrte auch das Glück zurück: Hennings Schuss prallte von der Unterkante der Latte an den Kopf von Bochum-Torwart Manuel Riemann und von dort ins Tor. Später rettete das Aluminium für die Flingerner. Und dann rauschte Selim Gündüz im Sechzehner auch noch übermütig in Bebou rein, der sich das Siegtor nicht nehmen ließ. So einen Tag hatte es dringend gebraucht.

Trainer Friedhelm Funkel war voll des Lobes: "Ich freue mich total für die Jungs. Wir haben endlich den Bock umgestoßen. Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt, dass Ihlas den Elfer verwandelt, auch wenn der Pulsschlag in der Nachspielzeit sicher etwas höher war. Wir haben uns nie verrückt machen lassen und immer an uns geglaubt."

Sein gegenüber Gertjan Verbeek sparte derweil nicht mit Kritik. "Am Ende waren einige meiner Spieler zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Da kann man nur in den Spiegel schauen und sagen: Das war unsere eigene Schuld."

Kapitän Fink blickt schon voraus

Den Düsseldorfern konnte es nur recht sein. Innenverteidiger Robin Bormuth betonte: "Wir hatten einfach keinen Bock mehr auf diese Scheiß-Punkteteilungen!" Und Lukas Schmitz, der die Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:1 gegeben hatte, freute sich nicht nur über die drei Zähler: "Rouwen hat gesagt, er gibt mir einen aus, weil ich mit meiner Flanke dazu beigetragen habe, dass seine Torflaute beendet ist. Die Rede war von einem Kaltgetränk."

Den Fortunen fiel in Bochum ein Stein vom Herzen. "Ich glaube, man hat bei unserem Jubel nach dem Schlusspfiff in der Kurve gesehen, wie groß die Erleichterung bei uns allen war", sagte Rechtsverteidiger Julian Schauerte. Kapitän Oliver Fink blickte sogar schon voraus: "Wir alle bleiben dran, arbeiten weiter und dann haben wir hoffentlich bald wieder so ein Erlebnis."

(jado)
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