Fortuna Düsseldorf Fangruppe fordert einen Führungswechsel

Düsseldorf · Einige Fortuna-Mitglieder wollen über eine außerordentliche Versammlung Aufsichtsratschef Reinhold Ernst ablösen. Sie haben eine Petition gestartet.

 Aufsichtsratschef Reinhold Ernst.

Aufsichtsratschef Reinhold Ernst.

Foto: Falk Janning

Während Chefcoach Friedhelm Funkel die sportlichen Weichen stellt, versucht eine Gruppe von Mitgliedern und Unterstützern des Vereins, Fortunas Kurs grundsätzlich zu ändern: Sie hat eine Online-Petition auf den Weg gebracht, über die sie eine außerordentliche Mitgliederversammlung erwirken will. Ziel: die Ablösung des Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhold Ernst.

"Wir wollen einen Stein ins Rollen bringen, um die Abwärtsbewegung der Fortuna zu stoppen", sagt Michael Thillmann, Niederlassungsleiter einer Spedition und wie seine Mitstreiter seit vielen Jahren Anhänger. Für den negativen Trend, den sie ausgemacht zu haben glauben, sehen sie in erster Linie Ernst in der Verantwortung, dem sie eine Reihe "kostspieliger personeller Fehlentscheidungen" vorwerfen; zudem mische er sich als Aufsichtsrat zu stark ins operative Geschäft ein. "Diese Personalien haben den Verein viel Geld gekostet, das nun im sportlichen Bereich fehlt", meint der selbstständige Schreiner Lothar Pinn, der unter anderem am Innenausbau von Fortunas Mannschaftsquartier beteiligt war.

Ernst reagiert mit Unverständnis, aber gelassen. "Solche Vorwürfe entbehren jeglicher Grundlage, zumal da wir gerade erst einen Finanzvorstand ehrenamtlich bestellt haben, um Geld für die Mannschaft frei zu bekommen", sagte der Aufsichtsratschef auf Anfrage unserer Redaktion. "Wenn Mitglieder im Übrigen Kritik anbringen wollen, bin ich jederzeit ansprechbar."

Nun ist es zur Stunde völlig offen, ob es der Gruppe gelingt, über die heute an den Start gebrachte Online-Petition die erforderliche Anzahl an Unterschriften zusammenzubekommen. Zehn Prozent der Mitglieder ist die Marge dafür, wobei Fortuna aktuell rund 20.800 Mitglieder zählt. Selbst wenn es nur um zehn Prozent der Stimmberechtigten geht, müssen die Führungs-Kritiker eine Menge Leute mobilisieren. "Wir können nicht abschätzen, wie viel wir bewegen und ob wir überhaupt etwas bewegen", sagt Pinn. Zu der Gruppe gehören auch Mitglieder der Sponsorengruppe "Club 95" wie der Bäckermeister Frank Bachhausen oder Carsten Deuster, der eine eigene PR-Agentur führt. Nach eigenem Bekunden strebe keiner von ihnen selbst ein Amt im Verein an.

Als Beispiel der ihrer Ansicht nach verfehlten Personalpolitik nennen sie die Ablösung von Marketingchef Carsten Franck, der die Installierung von Alexander Steinforth (früher bei Manchester United), folgte - Themen, die allerdings in die Verantwortung des Vorstands gehören. Doch auch die Dotierung des Vertrags von dessen Vorsitzenden Robert Schäfer wird moniert.

Letztlich entscheiden nun die Mitglieder über ihre Teilnahme oder Nicht-Teilnahme an der Unterschriftenaktion, ob sie Ernst das Vertrauen schenken oder der Kritik der Gruppe folgen.

(jol)
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