Fortuna Düsseldorf Fortuna-Fans verteilen schwarze Ponchos für Protest

Düsseldorf · Wohl nie zuvor hat ein Klub im deutschen Profifußball dermaßen polarisiert. Nun machen auch Düsseldorfs Fans mobil gegen RB Leipzig. Auf den Rängen sollen sich am Sonntag in der Partie gegen den Verein aus Sachsen 35.000 Zuschauer schwarze Regenponchos überstreifen. Damit wollen die Organisatoren aus der Fanszene Fortunas dem Protest vieler Fangruppen in ganz Deutschland auch optisch Ausdruck verleihen.

Union-Fans protestieren gegen Red Bull
5 Bilder

Union-Fans protestieren gegen Red Bull

5 Bilder
Foto: dpa, meh fpt

In der vergangenen Woche hatte es beim Spiel der Leipziger bei Union Berlin eine ähnliche Aktion gegeben. 20.000 Fans hatten die Ränge im Stadion an der Alten Försterei in schwarz gehüllt und die erste viertel Stunde der Partie geschwiegen. Auf Flyern stand zu lesen: "In Leipzig stirbt die Fußballkultur". Ein weiteres Plakat beschrieb, worum es den Fans bei dem Protest geht: "Fußball braucht Mitbestimmung, Treue, Stehplätze, Emotionen, Financial Fair Play, Tradition, Transparenz, Leidenschaft, Geschichte, Unabhängigkeit."

Braunschweigs und Ahlens Fans boykottierten zu einem Großteil die Reise nach Leipzig. Die Partie zwischen Darmstadt 98 und SV Sandhausen musste unterbrochen werden, weil Fans beider Lager Papierrollen aufs Spielfeld warfen. Tausende Anhänger skandierten: "Scheiß Red Bull."

Und nun soll in Düsseldorf der bislang aufwändigste Protest gegen RB Leipzig steigen, das als Bedrohung empfunden wird, weil hinter der Fußballunternehmung der Weltkonzern Red Bull steht. Die Organisatoren vom Supporters Club rufen dle Fans dazu auf, in schwarzer Kleidung zu kommen und sich die Ponchos überzustreifen.

Wie in Berlin wollen die Fortunen während der ersten Spielminuten schweigen. Am Samstag wollen mehr als 100 Helfer die schwarzen Plastikponchos in der Arena auf die Sitze verteilen. Die Umhänge werden nicht nur die Stehplatzbesucher tragen können, sie werden auch auf den Geraden verteilt. Mehr als 6000 Euro kostet die aus Spenden finanzierte Aktion.

Auslöser der Fan-Wut ist die Tatsache, dass RB Leipzig als Marketingprodukt von Red Bull empfunden wird. Die DFL hatte dem Klub vor der Saison nach einigem Zögern die Lizenz erteilt. Unter anderem mussten die Leipziger ihr Vereinslogo ändern. Das geschah aber so minimal, dass laut Kritikern immer noch deutlich zu erkennen ist, um welches Produkt es sich handelt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort