Fortuna feiert Heimsieg Matchwinner Kujovic - Funkels Rotation klappt

Düsseldorf · Fortunas Torjäger erzielt wie schon gegen Regensburg den einzigen Treffer. Trainer Friedhelm Funkels Rotation ist so von Erfolg gekrönt und hat auch einen positiven Nebeneffekt mit Blick auf das Pokalspiel gegen Mönchengladbach.

Fortuna Düsseldorf: Emir Kujovic köpft das Siegtor gegen Darmstadt
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Kujovic köpft das Siegtor gegen Darmstadt

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Friedhelm Funkel setzt auf Charaktereigenschaften, die in den 80er-Jahren vielleicht nicht alle immer in die Tat umgesetzt werden konnten, aber zumindest als erstrebenswert galten. Dazu zählten zum Beispiel Glaubwürdigkeit und Authentizität. In diesen schnelllebigen Zeiten, da das Wort von gestern schon oft heute nicht mehr gilt, da alles kurzfristigem Erfolgsstreben untergeordnet zu sein scheint, bleibt der Trainer-Dino sich treu.

So beruht seine Rotation eben nicht auf mangelnder Wertschätzung von Altbewährtem und oberflächlicher Innovation, sondern einer Zusage, die er den Spielern gegenüber vor der Saison gemacht hat. "Jeder Spieler gehört zum Kader und ist stark genug, jederzeit eingesetzt zu werden", hat der 63-Jährige gesagt. "Das heißt, dass jeder seine Spielanteile bekommt, aber auch mal auf der Bank sitzen wird. Da wird der ein oder andere auch mal draußen bleiben, obwohl er fit ist und gut gespielt hat."

Waren das zu Saisonbeginn wohlklingende Worte, so überrascht Funkel mit einer Konsequenz, die ihresgleichen sucht. Im zwölften Pflichtspiel brachte er zum elften Mal eine andere Formation als zuvor auf das Feld. Gegen Darmstadt mussten in Niko Gießelmann und Rouwen Hennigs zwei Spieler auf der Bank Platz nehmen, die nicht nur als Stammspieler, sondern auch als Leistungsträger bezeichnet werden dürfen. Schließlich hat der im Sommer verpflichtete linke Verteidiger Gießelmann in den elf Begegnungen nur fünf Minuten nicht auf dem Platz gestanden. Und Torjäger Hennings ist mit seinen sechs Saisontoren Fortunas Top-Torjäger.

Aber was heißt das schon? Funkel ließ die beiden draußen und brachte für sie Takashi Usami und Emir Kujovic. Die Hereinnahme des 25-jährigen Japaners, der Ende August vom Bundesligisten FC Augsburg ausgeliehen wurde, überraschte viele. Doch um ein Haar hätte Usami bei seinem sechsten Einsatz für die Fortuna nach einer Viertelstunde sein drittes Saisontor erzielt.

Dass Kujovic von Beginn an ran durfte, war nicht ganz so unerwartet, denn Funkel hatte ihn in den vergangenen Tagen auffällig oft gelobt. Der 29 Jahre alte Stürmer wurde seinem Ruf als Torjäger gerecht. Exakt 85 Sekunden waren gespielt, als er mit dem Kopf zur Stelle war und die Gastgeber in Führung brachte. Es war nach dem Siegtor gegen Regensburg (1:0) sein zweiter ganz wichtiger Saisontreffer. Ein Auftakt nach Maß - und es schien einmal mehr, als habe Funkel alles richtig gemacht. Eine Viertelstunde vor dem Ende durfte Kujovic dann vom Feld. Er wurde mit dem einem Torschützen gebührenden Applaus verabschiedet: Auftrag erfüllt.

Funkel hat vor dem Spiel gegen Darmstadt gesagt, er konzentriere sich nur darauf, das Pokalspiel am Dienstag gegen Borussia Mönchengladbach interessiere ihn überhaupt noch nicht. Wir nehmen ihm das natürlich ab, doch hatte seine Aufstellung auch einen positiven Nebeneffekt: Linksverteidiger Lukas Schmitz und Innenverteidiger Kaan Ayhan sind im Pokal gesperrt. Für Schmitz wird dann sicherlich der frische Gießelmann spielen, und wahrscheinlich auch der ausgeruhte Hennings, der oft weite Wege geht anstatt des Strafraumspielers Kujovic.

(ths)
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