Fortuna Düsseldorf Fortuna fliegt mit Karacho aus dem Pokal

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf schnuppert nicht mal am Pokal-Achtelfinale. Hannover 96 zieht den Rheinländern beim 6:1 (5:1) früh den Zahn. Schon nach wenigen Minuten ist die Messe gelesen.

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Es sollte die Fortsetzung des erfreulichen Saisonstarts in der 2. Bundesliga werden, Fortuna Düsseldorfs erstes Überwintern im DFB-Pokal seit 21 Jahren und die richtige Einstimmung auf die Mitgliederversammlung am Sonntag. Stattdessen wurde es ein Rückschlag, den man in dieser Form nicht erwarten konnte.

Ligarivale Hannover 96 nahm die vor allem in der Anfangsphase völlig indisponierte Mannschaft von Trainer Friedhelm Funkel nach allen Regeln der Kunst auseinander und zog ins Pokal-Achtelfinale ein. Mit einer höheren Niederlage waren die Gäste noch nie aus dem Wettbewerb ausgeschieden. "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, es war das schlechteste Spiel, seit ich hier Trainer bin", sagte Funkel.

Fortunas Trainer überraschte alle mit seiner Startformation. Ausgerechnet Rouwen Hennings beorderte er auf die Bank — jenen Angreifer, der mit fünf Treffern in seinen bislang acht Pflichtspieleinsätzen maßgeblich für Fortunas Aufschwung verantwortlich war. Maecky Ngombo, U21-Nationalstürmer Belgiens, feierte dafür sein Startelf-Debüt. Hinter ihm kam Arianit Ferati (19) zu seinem zweiten Einsatz von Beginn an.

Innenverteidiger Alexander Madlung macht gravierende Fehler

Dennoch waren es nicht diese Personalien, die Fortuna frühzeitig auf ein falsches Gleis schickten. Dafür sorgte vielmehr das Comeback eines Routiniers — Alexander Madlung, in der Liga wegen einer Tätlichkeit gesperrt, von Funkel im Pokal aber reaktiviert. Der 34-Jährige dankte es dem Coach mit zwei entscheidenden Fehlern bereits in den ersten Minuten: Zunächst verbockte er im eigenen Strafraum einen Befreiungsschlag und legte dabei 96-Angreifer Artur Sobiech den Ball auf den Fuß, dann stand er 120 Sekunden später erneut nicht richtig und fälschte zudem einen Schuss von Felix Klaus unerreichbar für Torhüter Michael Rensing ab.

Der Vollständigkeit halber muss ergänzt werden, dass Madlungs Kollegen Julian Schauerte und Adam Bodzek es Klaus in dieser Szene ebenfalls viel zu leicht machten. Was folgte, war eine Demontage erster Klasse. Zwar erzielte Kevin Akpoguma bereits nach 20 Minuten einen Treffer für die Gäste, doch bis dahin hatten diese bereits zwei weitere kassiert. Wohl selten in seiner Karriere hat der frühere Düsseldorfer Martin Harnik weniger Widerstand eines Gegners erlebt als bei diesem Doppelpack. "Solche Spiele gibt's einfach, in drei Wochen erwartet uns eine ganz andere Partie und eine ganz andere Fortuna", sagte der Ex-Fortune. Wiederum Klaus steuerte Tor Nummer fünf bei.

Wie im Vorjahr endet die zweite Pokalrunde in einem Desaster

Was half es da noch, dass Fortuna in der Folge ein paar nette Kombinationen gelangen und zudem die treuen Fans vorbildlich weiter sangen und sogar ihr chancenloses Team anfeuerten? In der Abwehr produzierten die Gäste weiter Fehler um Fehler, wobei insbesondere Madlung mit dem Tempo der Niedersachsen vollkommen überfordert war. Sebastian Maier erhöhte nach 53 Minuten auf 6:1. Zu allem Überfluss flog Linksverteidiger Lukas Schmitz nach einem groben Foulspiel mit "Rot" vom Platz (76.). Wie im Vorjahr (1:5 in Nürnberg) endete die zweite Pokalrunde mit einem peinlichen Desaster — und der wichtigen Erkenntnis, dass Fortuna noch lange nicht so weit ist, wie viele schon glaubten.

(jol)
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