Fortuna Düsseldorf Klausner: "Sportdirektor ist nichts für mich"

Maria Alm · Florian Klausner ist zuständig für die Fitness bei Fortuna Düsseldorf. Der 33-Jährige arbeitete bei Wacker Innsbruck aber schon als Co-Trainer, Trainer und Manager. Der Sportdirektorposten gefiel ihm gar nicht.

Florian Klausner – Co-Trainer, Trainer, Sportdirektor und Fitnesscoach
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Das ist Florian Klausner

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Als die Maschine von Air Berlin in Düsseldorf abhebt, beginnt für ihn der Flug in die Heimat. Klausner stammt aus Österreich, aus Sankt Ulrich am Pillersee. "Mein Elternhaus ist nur eine halbe Stunde von Maria Alm entfernt", sagt er. Nach der Landung in Salzburg geht es mit dem Bus nach Maria Alm, wo die Mannschaft bei strahlendem Sonnenschein im Hotel erwartet wird. Essen, die Zimmer beziehen, Taschen auspacken — und ab auf den Trainingsplatz. Dort bietet Trainer Frank Kramer seinen Schützlingen die Gelegenheit, nach der Reise die Beine auszuschütteln.

Und Klausner ist wie immer mittendrin dabei. Der Athletiktrainer der Fortuna wird in der kommenden Woche im Trainingslager im Pinzgau seinen Beitrag leisten und die Mannschaft schleifen, damit sie zum Saisonauftakt glänzen kann.

In der vergangenen Saison wirkte die Fortuna weder körperlich noch mental fit, es mangelte physisch wie psychisch an der notwendigen Robustheit. Florian Klausner will nun dafür sorgen, dass sich das nicht wiederholt. "Was war, weiß ich nicht", sagt er. "Ich sehe nur, was ist. Die Ausdauerwerte sind gut. Jetzt werden wir an der Schnellkraft arbeiten."

Fortuna Düsseldorf: Erstes Training in Maria Alm
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Fortuna: Erstes Training in Maria Alm

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Schnell, aber nicht schlampig

Das erste, fünf Tage dauernde Trainingslager auf Langeoog diente dem Kennenlernen und der Arbeit im Ausdauerbereich. "Das war eine ganz andere Belastung", erklärt Klausner. "Die Einheiten waren länger. Jetzt werden sie kürzer, aber intensiver." So wie im Spiel: Sprint, Stop, Sprint, Abschluss, nächste Situation. Der Athletiktrainer achtet darauf, dass die Übungen schnell ausgeführt werden, und vor allem "nicht schlampig" — das klingt mit dem österreichischen Akzent wunderbar.

Dass Florian Klausner bei der Fortuna gelandet ist, überrascht ihn selbst. Seine aktive Laufbahn hat er früh beendet. Er war von 2008 an fünf Jahre lang Co-Trainer bei Wacker Innsbruck, dann Interimstrainer und Manager. "Aber Sportdirektor, das ist nichts für mich", sagt er. "Da hockst du zu viel vor dem Computer und arbeitest an langfristigen Konzepten. Ich arbeite lieber im Bereich Athletik täglich mit der Mannschaft."

Deshalb hat er auch die Uefa-Pro-Lizenz gemacht. Im Rahmen der Ausbildung hat er bei der Spielvereinigung Greuther Fürth hospitiert, als Frank Kramer dort Trainer war. "Der Kontakt ist nie abgerissen", sagt Klausner, der trotzdem überrascht war, als der Anruf kam und er gefragt wurde, ob er nicht nach Düsseldorf kommen wolle. Bereut hat er es bis jetzt nicht. "Düsseldorf ist eine super Stadt", sagt der Österreicher. "Es gibt viele Grünflächen und ich bin hier sehr freundlich aufgenommen worden."

Fortuna Düsseldorf im Trainingslager in Maria Alm: Die Ankunft
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"Bei Bolly muss man genau hinschauen, was er braucht"

Trotzdem freut er sich auf die Tage in der Heimat, auf die Arbeit mit der Mannschaft. Dabei ist ihm das Thema Trainingssteuerung besonders wichtig, was er am Beispiel Mathis Bolly erklärt. "Bei ihm muss man genau hinschauen, was er braucht", sagt Klausner. "Da kann es durchaus mal sein, dass wir individuell trainieren oder ihn auch mal ganz aus dem Training nehmen. Er kann uns nur helfen, wenn er fit ist. Aber es gilt für die gesamte Mannschaft: je weniger Verletzte, desto besser."

Dass Bolly, wenn er fit ist, dem Zweitligisten helfen kann, ist aufgrund seiner Schnelligkeit unstrittig. "Schnelligkeit auf den Beinen und im Kopf ist heute das wichtigste", sagt Klausner. "Fußball ist ein unberechenbares Spiel, in dem man schnell auf die jeweilige Situation reagieren muss. Entsprechend unberechenbar müssen die Aktionen im Training sein - also genau das Gegenteil von einem Ausdauerlauf."

Hohe Intensität und Phasen der Regeneration werden sich in den nächsten Tagen in Maria Alm abwechseln. Das war auch gestern während des zweieinviertelstündigen Trainings so. "Das war eine richtig gute Willkommens-Einheit", meinte Trainer Frank Kramer nach den 135 Minuten. Athletiktrainer Klausner hatte seinen Teil dazu beigetragen.

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(RP)
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