Tabellenführung verteidigt Fortuna landet Arbeitssieg gegen Darmstadt

Düsseldorf · Eine rauschende Ballnacht kann es nicht jede Woche geben, auch wenn Fortuna Düsseldorf in der aktuellen Saison in der 2. Bundesliga schon einige davon abgeliefert hat. Fortuna gewann knapp mit 1:0 (1:0) und baute den Vorsprung an der Tabellenspitze ein Stückchen aus.

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Foto: dpa, bt

Die Enttäuschung gab es auf den Rängen. 27.674 Zuschauer sind zwar für ein handelsübliches Zweitligaspiel keine schlechte Zahl — für ein Heimspiel eines Tabellenführers mit zuletzt vier Siegen in Folge gegen einen Bundesliga-Absteiger sind sie jedoch entschieden zu wenig. Und wenn sich auch Trainer Friedhelm Funkel bemühte, Verständnis für die Nicht-Erschienenen aufzubringen ("der Freitagabend ist ja auch wirklich kein guter Termin, erst recht, wenn nur vier Tage später ein DFB-Pokalspiel gegen Gladbach folgt"), so müssen sich die Sofa-Fans doch die Frage gefallen lassen: Welche Vorleistung muss Fortuna noch bringen, um sie zum regelmäßigen Wiederkommen zu bewegen? Vor der Länderspielpause waren gegen den MSV Duisburg noch mehr als 41.000 erschienen, darunter über 33.000 Düsseldorfer. Fortuna gab ihnen beim spektakulären 3:1 sicher keinen Grund, fortan lieber zu Hause zu bleiben, aber offenbar bedarf es in der Landeshauptstadt ganz besonderer Serien, bis die schwachen vergangenen Jahre vergessen sind.

Von Enttäuschungen auf dem Spielfeld konnte immerhin keine Rede sein, denn bereits nach 85 Sekunden brachte Fortuna ihren Anhang erneut zum Jubeln. Emir Kujovic, diesmal für Torjäger Rouwen Hennings in die Startelf hineinrotiert, köpfte nach einem Eckball zum 1:0 ein. Dass der schwedische Nationalstürmer eine Chance von Beginn an bekommen würde, hatte sich in den vergangenen Tagen angedeutet, weil Funkel ihn häufiger als üblich für seinen großen Trainingseinsatz gelobt hatte. Es spricht für das Händchen des Trainers, dass sich Kujovic dann auch noch so schnell mit Zählbarem belohnte.

Funkels Konzept geht auf

Doch ein Selbstläufer wurde dieser Freitagabend nicht. Dafür wehrte sich Darmstadt zu heftig, kam selbst zu klaren Chancen durch Atac Sulu und Jan Rosenthal, profitierte allerdings auch von einer Reihe fragwürdiger Entscheidungen des schwachen Schiedsrichters Frank Willenborg. Unterm Strich ging Funkels Konzept, defensiv dicht gestaffelt zu stehen und sich nicht aus der Reserve locken zu lassen, vor der Pause sehr gut auf. An diesem Strickmuster änderte sich nicht viel, außer, dass die "Lilien" mit der drohenden Niederlage vor Augen stärker die Offensive suchten. Den Düsseldorfern ging zudem ihr Kombinationsspiel nicht ganz so leicht von der Hand wie zuletzt, es fehlte ein wenig der Esprit, der ihre Angriffe gegen Duisburg und Bielefeld ausgezeichnet hatte.

In der 89. Minute bekam Düsseldorf noch einmal eine Chance — aus rund 14 Metern: Nachdem Darmstadts Kevin Großkreutz einen Rückpass auf Torhüter Mall spielte, entschied Schiedsrichter Willenborg auf indirekten Freistoß. Doch Kaan Ayhan verfehlte das Tor deutlich. Auch die letzte Großchance der Lilien in der Nachspielzeit landete nicht im Fortuna-Tor. Es blieb beim wichtigen und verdienten Arbeitssieg. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt nicht, schon am Dienstag steht um 18.30 Uhr das Pokalderby gegen Gladbach an — und das hätte wieder das Potential für eine Ballnacht.

(jol)
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