Fortuna Düsseldorf Trainer Kramer hadert mit Fortunas Fehlerquote

Leipzig/Düsseldorf · Auf den ersten Blick lieferte Fortuna Düsseldorfs 1:2-Niederlage im Zweitligaspiel in Leipzig wenig Überraschendes. Angesichts der Tabellensituation – der Sechzehnte gastierte beim Dritten – mussten die Düsseldorfer realistischerweise damit rechnen, die Heimreise mit leeren Händen antreten zu müssen. Und dass die Sachsen mit ihrem Tempospiel und ihrem extremen Pressing die Partie optisch dominieren würden, war ebenfalls zu erwarten.

 Frank Kramer ist nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams.

Frank Kramer ist nicht zufrieden mit der Leistung seines Teams.

Foto: dpa, rwe soe

Auf den ersten Blick lieferte Fortuna Düsseldorfs 1:2-Niederlage im Zweitligaspiel in Leipzig wenig Überraschendes. Angesichts der Tabellensituation — der Sechzehnte gastierte beim Dritten — mussten die Düsseldorfer realistischerweise damit rechnen, die Heimreise mit leeren Händen antreten zu müssen. Und dass die Sachsen mit ihrem Tempospiel und ihrem extremen Pressing die Partie optisch dominieren würden, war ebenfalls zu erwarten.

Dennoch gibt es einiges, was Fortuna aus Leipzig mitnehmen kann und schon morgen im DFB-Pokalspiel beim Ligarivalen 1. FC Nürnberg beherzigen sollte. Lektion eins: Das Defensivspiel funktioniert schon recht ordentlich, die Mannschaft steht kompakt, wirkt gut organisiert und bewahrt auch in kritischen Situationen zumeist kühlen Kopf. Gemessen an den Spielanteilen (rund 62 Prozent Ballbesitz) und ihrer Überlegenheit in punkto Geschwindigkeit kamen die Leipziger zu erstaunlich wenig klaren Torchancen.

Lektion zwei: Das Düsseldorfer Offensivspiel hält mit der Defensive nicht einmal annähernd Schritt. Mit haarsträubenden Abspielfehlern und zögerlichem Verhalten nach Balleroberungen machten sie sich etliche aussichtsreiche Kontermöglichkeiten frühzeitig zunichte.

Lektion drei steht im Zusammenhang mit Nummer zwei: Trainer Frank Kramer sollte den Versuch mit Mike van Duinen auf der rechten Außenbahn als gescheitert abhaken. Dem gelernten Mittelstürmer aus den Niederländen fehlen die Schnelligkeit und die technischen Fertigkeiten für diese Position. Da zudem der zuletzt so starke Sercan Sararer auf der linken Bahn einen schwarzen Tag erwischt hatte, ging über die Flügel gar nichts.

Im Nachgang zum Leipzig-Spiel stand die zweite Lektion im Blickpunkt. "Wir hatten viele Balleroberungen, genau wie wir das geplant hatten", berichtete Kramer, "aber wir haben die Sache nicht zu Ende gebracht. Unsere Fehlerquote im Passspiel war viel zu hoch. Noch ärgerlicher war, dass wir nach unseren Balleroberungen zu lange gezögert haben. Dabei haben wir immer wieder darauf hingewiesen, dass man gegen die schnellen Leipziger keine Zeit zum langen Überlegen hat."

Pokalgegner Nürnberg ist zwar nicht ganz so schnell auf den Beinen, aber dennoch sollte Fortuna schnell aus den Fehlern vom Freitag lernen. Schließlich bietet der Pokal eine gute Chance, sich Selbstvertrauen für den Abstiegskampf zu holen. Und der, so mahnte Kramer, werde "vielleicht bis zum Saisonende"andauern: "Wir haben einen zähen Weg zu gehen, aber wir gehen ihn geschlossen." Trotz des 1:2 sah es in Leipzig sogar danach aus.

(jol)
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