Fortuna Düsseldorf Funkel gibt Kritikern recht

Düsseldorf · Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat mittlerweile acht Spiele in Folge nicht gewonnen. Am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim soll sich das ändern. Trainer Friedhelm Funkel will andere Reizpunkte setzen.

Fortuna Düsseldorf: Friedhelm Funkel zieht im Training die Zügel an
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Funkel scheucht Fortunen über den Platz

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Worte, was sind schon Worte? Von "Krise" will Fortuna-Coach Funkel nicht sprechen. Von "schwieriger Situation" schon. Was beinahe gleichbedeutend ist. "Über die Wortwahl kann man streiten", sagt Funkel. Über die jüngsten und aktuellen Zahlen indes nicht. Das weiß er selbst: acht Spiele ohne Sieg, zuletzt das enttäuschende 0:1 bei Greuther Fürth und immer noch diese mehr als dürftige Torausbeute des Fußball-Zweitligisten. Die zunehmende Kritik an Spielweise und Ergebnissen in der jüngsten Zeit sei daher auch vollkommen angemessen, gibt der Trainer freimütig zu.

Die Sorgen mancher Fans, dass sich die fatale Fehleinschätzung in der jüngsten Bundesligasaison vor rund vier Jahren einschließlich Abstieg wiederholt, möchte Funkel ihnen nehmen: "Die Situation ist aus meiner Beobachtung nicht zu vergleichen. Die Mannschaft funktioniert innerhalb viel besser als damals." Funkel setzt auf diese Einheit der Fortuna nach innen und außen, ohne aber auf deutliche Ansprachen zu verzichten. Demonstrativ holt er sich Mannschaftskapitän Oliver Fink an die Seite: "Ein Vorbild als Kapitän, der immer vorweg geht, der Dinge in der Kabine klar anspricht und ein Musterprofi ist, was die Einstellung angeht." Im gemeinsamen Gespräch haben sie die weitere Vorgehensweise vor dem Karnevalsspiel am Samstag gegen den FC Heidenheim abgesprochen.

Gleichzeitig befeuert und unterstützt durch die offene Kritik von Michael Rensing nach der Niederlage in Fürth - der Torwart ist immerhin neben Fink Mitglied im Mannschaftsrat und damit auch Funkels Führungsspieler. Von Hektik und Panik könne daher keine Rede sein, sagt der Trainer: "Wir gehen so ruhig mit der Lage um, wie wir es für angemessen halten. Was wir machen, tun wir wohl überlegt."

Und den klaren Worten gegenüber der Mannschaft nach der jüngsten Begegnung werden auch Taten seitens des Trainers folgen. "Das eine oder andere werden wir verändern, um andere Reizpunkte zu setzen." Das ist einerseits ein Muss, weil Adam Bodzek (Mittelhandbruch) länger ausfällt, andererseits könnte es Andre Hoffmann in die Startelf spülen. Die Verpflichtung aus der Winterpause hatte sich kurz vor Wiederbeginn verletzt, mischt aber derzeit schon voll mit im Training.

Wie umfassend die Veränderungen in der Mannschaft sein werden, mag Funkel nicht verraten. Aber ob man es nun Krise nennt oder um die Wortwahl streitet: "Der Ernst der Lage ist uns allen klar. Wir hatten stets gesagt, dass wir nach unten schauen in der Tabelle, auch wenn gleichzeitig manche andere nach oben geschaut haben." Tatsächlich hatte der Fortuna-Trainer das immer wieder betont, und an diesen Worten mag sich Funkel gerne messen lassen.

Aber er weiß auch, dass den Worten noch Taten folgen müssen: " Wir wissen, dass wir in den nächsten Wochen wieder Spiele gewinnen müssen, um die Gefahr nicht größer werden zu lassen." Sonst muss Funkel vielleicht doch bald das Wort "Krise" benutzen.

(RP)
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