Funkel lobt ehemaligen Schüler "Keller hat man auf Schalke Unrecht getan"

Düsseldorf · Fortuna-Coach Friedhelm Funkel trifft am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) auf seinen ehemaligen Schüler. Jens Keller trainierte in Köln und Frankfurt unter dem 63-Jährigen. Mittlerweile steht er bei Union Berlin an der Seitenlinie – und peilt den Bundesliga-Aufstieg an.

 Trainiert den nächsten Fortuna-Gegner: Jens Keller.

Trainiert den nächsten Fortuna-Gegner: Jens Keller.

Foto: dpa, ahi htf

Fortuna-Coach Friedhelm Funkel trifft am Sonntag (13.30 Uhr/Live-Ticker) auf seinen ehemaligen Schüler. Jens Keller trainierte in Köln und Frankfurt unter dem 63-Jährigen. Mittlerweile steht er bei Union Berlin an der Seitenlinie — und peilt den Bundesliga-Aufstieg an.

Auf Schalke hatte es Keller nicht einfach. Im Dezember 2012 folgte der königsblaue Nachwuchscoach als Trainer auf den legendären Huub Stevens. Er hielt sich, von Anfang an umstritten, immerhin bis Oktober 2014 auf dem Schleudersitz im Ruhrpott — begleitet von nahezu wöchentlicher Kritik machte der Ex-Profi stoisch seine Arbeit. Er erarbeitete sich einen Ruf als Stehaufmännchen.

Keller musste schließlich seinen Hut nehmen, als die Saison 2014/15 holprig begann. Der ehemalige Chelsea-Coach und gebürtige Schweizer Roberto di Matteo übernahm — und das mehr oder weniger erfolglos. Keller, der von seiner besonnenen Art unweigerlich an Fortunas Funkel erinnert, tauchte erst einmal ab, um nun in der Hauptstadt für Furore zu sorgen.

Union Berlin schnuppert am Aufstieg

Auch in Berlin, wo er seit Sommer 2016 auf dem Trainerstuhl sitzt, lief zu Beginn nicht alles glatt. Union wartete bis zum 4. Spieltag auf den ersten Sieg (4:0 gegen Karlsruhe). Jetzt haben die "Eisernen" als bestes Rückrundenteam 50 Zähler auf dem Konto und kämpfen als Tabellenvierter um den Aufstieg ins Oberhaus.

Und das ist für Funkel keine Überraschung: "Wir spielen gegen eine der besten Mannschaften der Liga, die aufsteigen will. Und die Berliner haben auch das Zeug dazu. Sie sind spielerisch hervorragend, robust und kampfstark, treten mannschaftlich geschlossen auf", sagte er auf der Pressekonferenz am Freitag.

Die Statistik spricht für Funkel

Funkel und Keller kennen und schätzen sich. 2002 spielte Verteidiger Keller unter dem 63-Jährigen beim 1. FC Köln, in der Saison 2004/05 arbeiteten sie bei Eintracht Frankfurt zusammen. Der Übungsleiter der Düsseldorfer war voll des Lobes für seinen Gegenüber: "In Berlin hat er bewiesen, dass er ein toller Trainer ist, dem man auf Schalke Unrecht getan hat. Dort hat er gute Arbeit abgeliefert und wurde trotzdem immer infrage gestellt. Ich habe das damals nie verstanden."

Keller sagte vor dem Aufeinandertreffen nüchtern: "Ich war sehr viel verletzt, als Funkel mein Trainer war. Ich habe also eigentlich relativ wenig unter ihm gearbeitet."

Am Sonntag spielt das Verhältnis der zwei Fußballlehrer nur noch eine untergeordnete Rolle: Fortuna braucht Punkte gegen den Abstieg, Union für den Aufstieg. Immerhin spricht die Statistik für Funkel, der zehn seiner sieben Duelle mit den Berlinern gewonnen hat. Und: In fünf der letzten sechs Heimspiele gegen die "Eisernen" gab's für die Flingerner immer mindestens einen Zähler.

(jado)
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