Fortuna Düsseldorf Funkel nervt das "Torflauten-Gequatsche"

Düsseldorf · Seit 473 Minuten hat Fortuna Düsseldorf in der 2. Bundesliga kein Tor mehr erzielt. Trainer Friedhelm Funkel will davon nichts wissen.

Neuer Trainer des 1. FC Kaierslautern: Das ist Friedhelm Funkel
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Das ist Friedhelm Funkel

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Foto: dpa/Marius Becker

Es ist die Blütezeit für Statistiker. Wie viele Minuten hat Fortuna Düsseldorf nicht mehr getroffen? Antwort: 473 - Nachspielzeiten nicht eingerechnet. Und wie lange ist Stürmer Rouwen Hennings ohne Torerfolg? Antwort: 816 Minuten.

Wer nun ein ganz sicheres Mittel sucht, Fortunas Trainer Friedhelm Funkel schnell auf die Palme zu bringen, der muss ihm nur diese Zahlen möglichst oft unter die Nase reiben. "Ich hoffe wirklich, dass wir sehr bald wieder treffen, damit dieses Gequatsche von Torflaute und diese Minutenzählerei endlich aufhören", sagt der sonst so freundliche Coach mit einem Knurren in der Stimme.

Ob es aber wirklich gerade heute wieder mit dem Toreschießen klappt? Gast in der Düsseldorfer Arena ist ab 18.30 Uhr schließlich der 1. FC Kaiserslautern - und deshalb muss ein Tipper schon eine Menge Mut aufbringen, auf seinem Zettel nicht "0:0" einzutragen. Hintergrund: Die Pfälzer haben mit ihrem nach 19 Spieltagen rekordverdächtigen Torkonto von 12:16 sowohl den schlechtesten Sturm als auch die beste Abwehr der Zweiten Liga. Obendrein trennten sich FCK und Fortuna im Hinspiel auf dem Betzenberg 0:0 - und dann wären da ja noch jene 473 torlosen Minuten.

"Wir wissen, dass wir gut spielen können", sagt Lukas Schmitz, einer der erfahrensten Düsseldorfer Profis. "Das müssen wir jetzt aber auch auf den Platz bringen und Ergebnisse erzielen. Wir brauchen Tore, auch um hinten wieder besser stehen zu können." Hennings' persönliche Quote ist dabei nicht der Punkt. Die Leihgabe des englischen Erstligisten FC Burnley ist viel zu sehr auf sich allein gestellt, die Abwehrreihen der Gegner können sich viel zu leicht auf ihn konzentrieren. Da dürften seine Kollegen gern einmal in die Bresche springen, aber das ist eben seit dem 2:2 gegen Hannover und dem Ausgleichstreffer Robin Bormuths damals im November nicht mehr passiert.

Womöglich ist es ja ein gutes Omen, dass Bormuth heute wegen Alexander Madlungs Sperre wieder dabei ist. Ebenso wie der schmerzlich vermisste Mittelfeld-Stratege Marcel Sobottka. Mit diesen beiden ist Funkels Forderung, "wieder so kompakt zu stehen wie in der Hinrunde", eher zu erfüllen. Beim Wiedersehen mit dem früheren Fortuna-Trainer Norbert Meier sind jedoch vor allem Abschlussqualitäten gefragt. Nur so können die Profis das Statement ihres Coachs bestätigen: "Wir haben eine schwierige Phase, aber auf die Saison gesehen sind wir mit 25 Punkten voll im Soll. Kein Mensch würde etwas sagen, wenn wir diese Zähler anders über die Saison verteilt hätten." Stimmt - dann gäbe es ja auch die aktuelle Langzeit-Nullrunde nicht.

(jol)
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