Fortuna Düsseldorf Fünf Erkenntnisse aus der Fürth-Niederlage

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hatte am Sonntag erstmals in dieser Saison das Nachsehen. Die Rot-Weißen kassierten eine verdiente 1:3-Niederlage in Fürth. Doch welche Erkenntnisse lieferte die Pleite? Eine Analyse.

Fürth - Fortuna: Reaktionen
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Foto: Falk Janning
  • Der Kapitän muss wieder zusehen

Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel verzichtete in Fürth auf seinen Kapitän: Oliver Fink musste 90 Minuten lang von der Bank aus zusehen, wie sich seine Kollegen an aufmüpfigen Hausherren die Zähne ausbissen. Schon gegen Union Berlin hatte es der 35-Jährige nicht in die Startelf geschafft, beim 3:2 wurde er aber immerhin im zweiten Durchgang eingewechselt. Bei Funkel gilt das Leistungsprinzip. Kein Spieler hat seinen Platz sicher, auch nicht der Kapitän. In Fürth bekam erneut Florian Neuhaus den Vorzug. Und auch der musste raus, als der Coach mit drei Stürmern All-in ging. Funkel zog alle Register. Der Lohn blieb allerdings aus.

  1. Wolf verhindert den Super-GAU

Raphael Wolf war bei den drei Gegentoren machtlos. Der Ersatz des verletzten Michael Rensing präsentierte sich gewohnt zuverlässig, er hatte viel zu tun, die Niederlage hätte deutlich höher ausfallen können. Um die Torwartposition muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen. Um die Abwehr vielleicht ein bisschen. Funkel nahm kein Blatt vor den Mund, sprach von "kollektivem Versagen". Die Spielvereinigung schoss aus allen Lagen. Wolf lag das ein oder andere Mal quer in der Luft. Beispielsweise, als er nach 83 Minuten einen Kopfball von Doppeltorschütze Serdar Dursun an die Latte lenkte. In unserer Einzelkritik gab's für die Leistung eine 2-. Immerhin.

  1. Jeder kann jeden schlagen

Fast zehn Jahre konnte das Tabellen-Schlusslicht der 2. Bundesliga nicht mehr den Spitzenreiter besiegen. In Fürth klappe das nun wieder einmal. "Wir wussten, dass Fürth deutlich besser ist, als es der Tabellenplatz aussagt", sagte Fortunas Marcel Sobottka. Die Liga ist ausgeglichen wie nie. Das zeigten auch andere Ergebnisse des Wochenendes: Der mies gestartete FC Ingolstadt feierte seine Auferstehung, fertigte den FC St. Pauli auswärts mit 4:0 ab. Die Duisburger, ebenfalls gut in die Spielzeit gekommen, kassierten eine kuriose 1:6-Heimklatsche gegen den 1. FC Nürnberg. In dieser Saison ist alles drin, eben auch eine Pleite des Ersten gegen den Letzten. Jetzt führt Aufsteiger Holstein Kiel die Liga an. Auch eine Überraschung.

  1. Hennings hängt in der Luft

In den sechs Saisonspielen zuvor hatten die Düsseldorfer jeweils mindestens zweimal getroffen, in Fürth hingegen fiel nur ein Fortuna-Tor — und das per Elfmeter durch Niko Gießelmann. Funkel hatte vor dem Anpfiff am Sky-Mikrofon betont: "Wir können sehr flexibel spielen, lassen Sie sich überraschen." Tatsächlich ist die Grundordnung nicht mehr so starr wie in der vergangenen Saison. Aber die Konzentration und Laufarbeit, die es gebraucht hätte, um das 4-1-4-1 (bei Ballbesitz häufig ein 4-3-3) mit Leben zu füllen, fehlte. Fürth verteidigte sehr hoch, Kaan Ayhan probierte es darum das ein oder andere Mal mit langen Bällen — erfolglos. Mittelstürmer Rouwen Hennings nahm kaum am Spiel teil. Seine Zahlen in 90 Minuten: 32 Ballkontakte, zehn Fehlpässe (von 22), 25 Prozent gewonnene Zweikämpfe und ein einziger Torschuss.

Fortuna Düsseldorf: Fortunen schütteln die Niederlage aus den Knochen
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Fortunen schütteln die Niederlage aus den Knochen

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  1. Englische Woche kommt genau richtig

Fortuna muss den Rückschlag aufarbeiten und sie dann so schnell wie möglich aus den Köpfen streichen. Gut, dass es am Mittwoch schon weitergeht. Aufsteiger Jahn Regensburg kommt in die Esprit-Arena (18.30 Uhr/Live-Ticker). "Wir werden unsere Lehren aus der Niederlage ziehen und gegen Regensburg wieder eine bessere Fortuna mit weniger Fehlern und möglicherweise anderem Personal sehen. Dann wird es ein anderer Auftritt sein als hier und heute", sagte Funkel. Gegen den durchwachsen in die Spielzeit gestarteten Aufsteiger (sechs Punkte, Platz 15) kann man das Selbstvertrauen aufpolieren.

(jado)
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