Fortunas nächste Party Gänsehaut vor und nach dem Spiel

Düsseldorf · Im letzten Heimspiel der Fußball-Zweitligasaison trennen sich die Düsseldorfer 1:1 von Holstein Kiel. Das Ergebnis ist aber ohnehin nur ein Randaspekt. Mannschaft und Fans feiern ausgiebig den bereits feststehenden Aufstieg.

Fortuna Düsseldorf: Friedlicher Platzsturm nach Heimspiel gegen Holstein Kiel
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Fans feiern mit Fortuna-Spielern auf dem Rasen

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Foto: Falk Janning

Im letzten Heimspiel der Zweitligasaison trennen sich die Düsseldorfer 1:1 von Holstein Kiel. Das Ergebnis ist aber ohnehin nur ein Randaspekt. Mannschaft und Fans feiern ausgiebig den bereits feststehenden Aufstieg.

Um 17.41 Uhr schnappt sich Oliver Fink das Mikrofon. Der Kapitän tänzelt mit einer Bierflasche in der anderen Hand über die Brüstung vor der VIP-Tribüne im Unterrang der Düsseldorfer Arena. Dicht hinter ihm hat sich das gesamte Team von Fortuna samt Trainer- und Betreuerstab versammelt. Arm in Arm schunkeln sie. Auf dem Rasen stehen Tausende Fortuna-Fans, freudetrunken recken sie ihren Helden Schals und Fahnen entgegen.

Fortuna Düsseldorf - Holstein Kiel: Einzelkritik
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Fortuna - Kiel: Einzelkritik

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Foto: Falk Janning

Mannschaft und Anhänger singen und tanzen, feiern ausgiebig den bereits seit vergangener Woche feststehenden Aufstieg in die Bundesliga. Es ist einer der Höhepunkte an einem emotionsgeladenen Nachmittag. Dass die Düsseldorfer zuvor gegen Holstein Kiel im letzten Heimspiel der Saison 1:1 gespielt haben, interessiert niemanden wirklich. "Das fühlt sich hier alles unglaublich gut an", sagt Torhüter Raphael Wolf.

Als Schiedsrichter Patrick Ittrich knapp eine halbe Stunde zuvor die Partie abpfeift, stürmen die Fortuna-Fans den Innenraum. Düsseldorf und Platzsturm? Da war doch was. Beim erfolgreichen Relegationsspiel 2012 gegen Hertha BSC waren die Anhänger zu früh auf den Rasen gelaufen, um zu feiern. Die Berliner berichteten danach von "Halbangst"-Zuständen, zerrten Fortuna vors Sportgericht — und verloren erneut. Damals wie heute waren aber nur fröhliche Emotionen Grund für den Platzsturm. "Wieso sollten man da auch Angst haben?", fragte Innenverteidiger Robin Bormuth. "Es ist ein riesiges Gefühl, wenn die freudigen Menschen auf dich zu rennen."

Feiertag beginnt mit Radtour

Fortuna - Holstein: Reaktionen
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Foto: dpa, bt gfh

Der Feiertag fängt für diejenigen, die Fortuna im Herzen tragen, mit einer Radtour an. Die Ultras hatten aufgerufen, sich auf der Ratinger Straße und am Fortuna-Büdchen am Rhein zu treffen, um gemeinsam zur Arena zu radeln. Hunderte Fans machen mit.

Um 15.27 Uhr, drei Minuten vor Anpfiff, beweist Stadion-DJ Marcus "Opa" Haefs einmal mehr gutes Gespür für die Stimmungslage und lässt über die Lautsprecher "Tage wie diese" von den Toten Hosen laufen. Die Anhänger stimmen lautstark ein, schwenken rot-weiße Fahnen. Über der Südtribüne, der Stehplatzkurve, hängt ein Banner mit der Aufschrift "Momente für die Ewigkeit — Düsseldorf ist stolz auf euch". Zum Einlaufen der Mannschaften wird ein Spruchband darübergehängt: "Wir sind wieder da." Es sind diese Gänsehautmomente, wegen der Menschen zum Fußball und zum Sport gehen.

Etwas weniger emotional wird es dann während der 90 Minuten auf dem Rasen. Holstein Kiel erkennt erst nach 35 Minuten, dass Fortuna an diesem Tag mit etwas mehr Einsatz vermutlich zu besiegen ist.

Nach der Halbzeit geht es rauf und runter. Und als die Fortuna-Fans sich bereits auf die neue Saison einstimmen und die kommenden Gegner aus Mönchengladbach, Schalke, Dortmund, München und Leverkusen mit hämischen Gesängen bedenken, trifft der eingewechselte Benito Raman zur Führung (75.). Der Torjubel ist ein Vorgeschmack auf die erste Liga, wenn vermutlich häufiger 50.000 Besucher zu den Heimspielen pilgern. Dass Marvin Ducksch weniger als zwei Minuten später das 1:1 erzielt, ändert nichts an der Partylaune. Für Holstein steht nach diesem Spieltag fest, dass es in der Relegation den Drittletzten der Bundesliga herausfordern darf. Fortuna kämpft am Sonntag beim 1. FC Nürnberg, an den sie nun die Tabellenführung verloren hat, im direkten Duell um die Zweitliga-Meisterschaft.

Es bahnt sich ein weiterer Feiertag an. Ein Zuschauer aus dem Düsseldorfer Fanblock wird daran wohl nicht mehr teilnehmen können. In der 69. Minute war Kiels Torhüter von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. "Ich hoffe, dass wir durch die Auswertung der Videobilder diesen Typen finden", sagt Fortunas Vorstandsboss Robert Schäfer. "Das hat im Sport nichts zu suchen. Das geht gar nicht."

(erer)
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