Fortuna Düsseldorf Lautern gegen Fortuna — ein Duell gegen den Frust

Düsseldorf · Rein statistisch kann Fortuna Düsseldorf heute Abend gar nicht viel passieren. Die bislang letzte Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern feiert in knapp drei Wochen ein rundes Jubiläum: Dann ist es 20 Jahre her, dass die Pfälzer durch Martin Wagner (47) und "Pele" Wollitz (50) 2:0 siegten. Seitdem spielten beide Klubs siebenmal gegeneinander, wobei die Düsseldorfer dreimal gewannen und viermal ein Unentschieden holten.

Fortuna Düsseldorf: Die Spielerstatistiken zur Saison 15/16
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Spielerstatistiken von Fortuna Düsseldorf

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Foto: Christof Wolff

Schade nur, dass die Verdienste der Vergangenheit nicht mehr herangezogen werden, wenn Fortuna am Freitag um 18.30 Uhr (Live-Ticker) im Fritz-Walter-Stadion gastiert. Dann ist es nur noch das Duell zweier Klubs, die sich weitaus mehr von dieser Saison versprochen hatten, als sie bislang erreichten. Beim FCK gipfelte die Enttäuschung bereits in der Trennung vom Trainer: Kosta Runjaic trat in der vergangenen Woche nach der 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg zurück.

Von einem solchen Schritt ist Fortunas Chefcoach Frank Kramer weit entfernt, obwohl die tabellarische Enttäuschung in Düsseldorf noch ausgeprägter ist als in Kaiserslautern. Während die "Roten Teufel" durch den 2:1-Erfolg in Bochum unter ihrem neuen Trainer Konrad Fünfstück wenigstens auf Rang elf kletterten, klebt Fortuna weiter auf Relegationsplatz 16 fest. Deshalb die Bedeutung der heutigen Partie besonders hoch zu hängen, ist jedoch nicht Kramers Ding. "Wir wollen uns gar nicht mit irgendwelchen Eventualitäten befassen, die im Erfolgs- oder Misserfolgsfall eintreten könnten", betont der 43-Jährige. "Das stört nur die Konzentration aufs Wesentliche."

Für ihn und seinen Assistenten Peter Hermann waren in dieser Trainingswoche die Basics des Fußballs wesentlich: Zweikampfstärke, Laufbereitschaft, Tempohärte. Drei Tugenden, mit denen Fortuna in den Partien gegen 1860 München (3:0) und beim damaligen Spitzenreiter VfL Bochum (1:1) beeindruckte, anschließend aber einen ebenso drastischen wie rätselhaften Leistungseinbruch verzeichnete.

Diesen wieder umzukehren, ist das wichtigste Ziel auf dem Betzenberg. Denn noch genießt Kramer den Rückhalt der Vereinsführung, weil sie von seiner Konzeption überzeugt ist und ihm auch Zeit für den notwendigen Umbruch gibt. Die Ruhe im Umfeld wird jedoch nur erhalten bleiben, wenn die Formkurve wieder nach oben geht. Der "Betze" mit seiner heißen Atmosphäre wäre ein guter Ort dafür.

(jol)
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