Usami, Nielsen, Zimmer und Co. Fortuna gibt die Chance zum Neustart

Düsseldorf · Fortunas Kaderplaner haben in diesem Sommer ganze Arbeit geleistet – zehn Spieler wurden verpflichtet, elf abgegeben. Was auffällt: Der Zweitligist holte wieder viele Profis, die woanders nicht zum Zug kamen. An der Resterampe bedienten sich die Rot-Weißen dabei aber nicht.

Fortuna Düsseldorf: Das sind die Sommer-Zugänge der Fortuna
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Das sind die Sommer-Zugänge der Fortuna

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Fortunas Kaderplaner haben in diesem Sommer ganze Arbeit geleistet — zehn Spieler wurden verpflichtet, elf abgegeben. Was auffällt: Der Zweitligist holte wieder viele Profis, die woanders nicht zum Zug kamen. An der Resterampe bedienten sich die Rot-Weißen dabei aber nicht.

Fortuna hat in dieser Transferperiode alles getan, um für die Zweitliga-Saison gewappnet zu sein. Kurz vor der Deadline am 31. August ging es noch einmal hoch her: Ihlas Bebou, Özkan Yildirim und Maecky Ngombo verließen den Verein, Takashi Usami und Benito Raman schlossen sich ihm an.

Ein paar Unkenrufe ließen sich nicht vermeiden, als Fortuna den Usami-Transfer bekanntgab: "Passt doch, wieder ein Aussortierter", schrieb ein Fan bei Facebook. "Hoffe nur, dass er nicht der Bebou-Ersatz ist", kommentierte ein anderer. Tatsächlich ist Usami der Ersatz für den abgewanderten Leistungsträger. Und kein schlechter.

In Usami schlummert viel Potenzial

Vom Tempo, Ballgefühl und den Dribblings her erinnert Usami an das Eigengewächs Bebou, das sich auf dem Weg in die Bundesliga nicht aufhalten ließ. Beidfüßig, leichtfüßig, technisch stark — so lässt sich der Offensivmann beschreiben. Nur körperlich könnte der 25-Jährige zulegen, der es bereits in München, Hoffenheim und Augsburg versuchte.

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Viele Klubs erkannten das Potenzial, das in dem Japaner schlummert. Nun ist es an Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel, die Fähigkeiten endlich herauszukitzeln. Am Dienstagabend debütierte der Angreifer beim 2:1-Testspielsieg bei Oberligist TuRU Düsseldorf.

Usami, der vor seinem Engagement in Augsburg sogar nach Japan zurückgekehrt war, sieht in Düsseldorf die Möglichkeit zum Neustart. So wie andere vor ihm. Kaan Ayhan, André Hoffmann oder Rouwen Hennings beispielsweise — von den Anlagen her alles Erstliga-Fußballer, denen etwas dazwischenkam, Hoffmann beispielsweise das Verletzungspech.

Fortuna sicherte sich die Dienste der hochbegabten und entwicklungsfähigen Aussortierten, überzeugte sie von ihrer Perspektive im rot-weißen Trikot. Die Rheinländer fahren momentan nicht schlecht mit dieser Strategie. Es ist ja nicht so, dass man sich überalterte Ex-Bundesligakicker ans Bein bindet. Nicht mehr.

Die Düsseldorfer grüßen von der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Auch ohne die 4,5 Millionen Euro Ablöse aus dem Bebou-Transfer ist der Klub ihm Rahmen seines Elf-Millionen-Personalbudgets geblieben. Fortuna kann das Geld in naher Zukunft wohlüberlegt in den Kader investieren, vielleicht wird das schon im Winter passieren.

Fortuna holt brachliegendes Talent

Und die ehemaligen Aussortierten sind nun Leistungsträger: Hoffmann und Ayhan führen die Abwehr, Hennings die interne Torschützenliste an (fünf Spiele, vier Treffer). Auch Usami, Jean Zimmer, Havard Nielsen und Emir Kujovic holten die Düsseldorfer von den Ersatzbänken. Vor allem Zimmer zeigte schon, dass sein Talent am Spielfeldrand verschenkt war.

Seit der Rechtsverteidiger in Düsseldorf ankam, bereitete er in drei Spielen zwei Tore vor. Der 23-Jährige weiß, wie Aufstieg geht: Mit dem VfB Stuttgart schaffte er im Sommer den Sprung in die Bundesliga, wurde im Anschluss aber verliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Zimmer kam nicht von der Resterampe, ganz im Gegenteil. Er ist ein zukünftiger Bundesligaspieler, der Vertrauen gebraucht hat. Und das bekommt er von Funkel.

Nielsen und Usami, der in Hoffenheim mit Frank Kramer und Marco Kurz übrigens von gleich zwei ehemaligen Fortuna-Trainern gecoacht wurde, sind ebenfalls jung, fußballerisch hervorragend ausgebildet und kamen zum Schnäppchenpreis.

Funkel braucht auch mit ihnen die Geduld, die anderen Kollegen im hektischen Fußball-Alltag fehlt. Der erfahrene Trainer leistet in Düsseldorf mit seiner stoischen Ruhe Aufbau- und Entwicklungsarbeit. Davon profitieren die Spieler — und am Ende möglicherweise auch der Verein.

(jado)
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